„Kein Sinn“: Tempolimit steht auf der Kippe in Deutschland

Tempolimit auf Autobahnen
Symbolbild © istockphoto/Thomas Stockhausen

Seit Jahren wird im Bundestag darüber diskutiert, die Geschwindigkeit auf den Autobahnen zu drosseln, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Doch nun steht das geplante Tempolimit erneut auf der Kippe.

Eine neue Studie des Umweltbundesamtes kommt zu dem Ergebnis, dass ein Tempolimit auf Autobahnen das Klima deutlich mehr entlastet als bisher angenommen. Bereits mit einer gedrosselten Geschwindigkeit von 120 km/h würde deutlich mehr CO₂ eingespart werden. Doch die FDP hält nach wie vor dagegen. Friedrich Haag, Sprecher für Mobilität in der FDP-Lantagsfraktion sagt gegenüber den Medien: „Mich überzeugt diese neue Studie des Umweltbundesamts in keiner Weise“.

Vertraglich festgehalten: Kein Tempolimit für Deutschland

Mit dem Regierungsantritt der Ampelpartein wurde auf Seite 52 in dem Koalitionsvertrag ganz eindeutig Folgendes festgehalten: „Ein generelles Tempolimit wird es nicht geben.“ Und dennoch streiten SPD, Grüne und FDP seit dem Beginn ihrer Legislaturperiode über kaum eine andere Sache so erbittert wie das Tempolimit. Während die Grünen sich eindeutig für ein Tempolimit aussprechen, hält die FDP erbittert dagegen. Stattdessen wolle man mit zielgerichteten Maßnahmen wie dem Ausbau der Ladeinfrastrukturen für E-Autos und LKWS den CO₂ Ausstoß nachhaltig senken.

Lesen Sie auch
Rigoros: Für das Schwarzfahren im ÖPNV gibt es hohe Strafen

Auto fahren ohne Limit

Dabei ist Deutschland eines der wenigen Länder weltweit, das keine Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den Autobahnen hat. Aus diesem Grund weichen auch immer wieder Autofahrer aus anderen Ländern auf die deutschen Autobahnen aus, um ihr Fahrzeug einmal so richtig auszufahren. Zwar gibt es eine Richtgeschwindigkeit von knapp 130 km/h doch diese ist – wie der Name bereits verrät – eben nur eine Empfehlung und kein Gesetz.

Tempolimit könnte Klima schützen

Die neu veröffentlichte Studie des Umweltbundesamts hält jetzt dagegen. Sie schätzt, dass mit einem entsprechenden Tempolimit circa 6,7 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr eingespart werden könnten. Damit würden die CO₂-Emissionen im gesamten Verkehrsbereich um 4,2 Prozent zurückgehen. Die Fahrzeit hingegen würden sich mit einem Tempolimit – zumindest nach Einschätzungen der Studie – gerade einmal um knapp einen Prozent erhöhen.

Ganz besonders die Klimabewegung „Fridays for Future“ kritisiert gegenüber den Medien die Haltung der derzeit liberalen Politik die individuelle Freiheiten höher bemisst als die drastischen Einschränkungen, die durch Klimakrise entstehen werden.