Eine böse Überraschung trifft E-Auto-Besitzer in Form dieses Preishammers. Obwohl auch Verbrenner-Fahrer mit immer höheren Kosten zu kämpfen haben, sind die Belastungen für Elektrofahrzeuge noch heftiger.
Für viele E-Auto-Besitzer kommt dieser Preishammer zur Unzeit. Gerade jetzt, wo sich das Jahr seinem Ende zuneigt, ist die Kostenexplosion besonders frustrierend. Zudem erscheint es als Fahrer eines Stromers einfach unfair, dass Verbrenner hiervon größtenteils verschont bleiben.
Ein weiterer Rückschlag für die Elektromobilität – zur denkbar schlechtesten Zeit
Da investiert man schon teures Geld in ein Elektroauto und dann das. Da ist es auch nur ein kleiner Trost, dass E-Autos im Winter viel besser als Verbrenner sein sollen. Denn eigentlich lautet die Rechnung ja folgendermaßen: Für einen Stromer muss man in der Anschaffung etwas tiefer in die Tasche greifen, aber dafür soll er im Betrieb erschwinglicher sein. Umso enttäuschender ist es, dass den folgenden Preishammer niemand so hart zu stemmen hat wie E-Auto-Besitzer. Die Kosten für Versicherungen steigen zwar überall rasant an. Doch nirgends ist es so deutlich spürbar wie bei Elektro- und Hybridautos. Sie trifft es am härtesten.
Während die Versicherungsprämien für Benziner und Diesel um durchschnittlich 25 Prozent teurer geworden sind, schießen die Kosten für Vollkaskoversicherungen bei Elektrofahrzeugen noch weiter in die Höhe. Versicherer begründen diese massiven Preissteigerungen mit den höheren Reparaturkosten bei Elektroautos. So müssten nach Unfällen oft ganze Batterien ausgetauscht werden, was enorm teuer sei. Hinzu komme die komplizierte Technik: Die Sensoren und Steuerungssysteme moderner Stromer seien empfindlich und würden die Reparaturkosten weiter nach oben treiben. Im Schnitt koste eine Reparatur bei einem Elektroauto etwa 25 Prozent mehr als bei einem vergleichbaren Verbrenner. Für E-Auto-Besitzer ergibt sich daraus ein Preishammer: Ihre Versicherungen verteuern sich im Allgemeinen um 30 Prozent.
Weniger Schäden, aber höhere Kosten – die Fairness bleibt auf der Strecke
Nehmen wir folgendes Beispiel: Wer einen VW ID.3 fährt, zahlt inzwischen 27 Prozent mehr für die Vollkaskoversicherung als ein Besitzer eines Golfes VIII. Gerade mal vor einem Jahr war die Versicherung für den ID.3 noch 8 Prozent günstiger als die des Golfes. Das macht die Elektromobilität zum schlechtesten Zeitpunkt noch einmal weniger attraktiv.
Für E-Auto-Besitzer ist dieser Preishammer gleich doppelt absurd, weil ihre Autos generell viel weniger reparaturanfällig sind. Ihre Fahrer melden im Schnitt 20 Prozent weniger Schäden als Besitzer von Verbrennern. Doch statt davon zu profitieren, zahlen sie jetzt trotzdem mehr. Versicherer sagen, dass sie dank neuer Daten die Risiken bei E-Autos besser einschätzen könnten – mit dem Ergebnis dieses Kosten-Schocks. Am Ende bleibt für Fahrer eines Stromers leider nur die bittere Erkenntnis: Statt Kosten zu sparen, müssen sie draufzahlen. Dies vor den Feiertagen erfahren zu müssen, schmerzt leider umso mehr.