Ladesäulen-Parkhaus für 10 Millionen eröffnet – doch keiner kommt

Zu sehen ist die Einfahrt in ein Parkhaus in einer Stadt. Auf der rechten Seite fährt man in das Parkhaus hinein, links geht es wieder heraus.
Symbolbild © istockphoto/AlbertPego

Was ein echter Erfolg werden sollte, entpuppt sich nun wohl als Flopp: Ein Ladesäulen-Parkhaus, das für 10 Millionen Euro eröffnet worden ist, erfüllt einfach nicht die Erwartungen.

Mit dieser Entwicklung hat wohl keiner gerechnet. Eine Gesellschaft investierte 10 Millionen Euro in ein Ladesäulen-Parkhaus. Doch dieses wird nicht so genutzt, wie sich die Verantwortlichen dies erhofft hatten. Und es soll noch schlimmer kommen.

Städte arbeiten an klimafreundlichen Zielen und nehmen Millionen in die Hand

Die Städten und Gemeinden in Deutschland haben es sich schon seit Jahren zur Aufgabe gemacht, regional an den Zielen für den Klimaschutz zu arbeiten und das Umfeld für die Bewohner schöner zu gestalten. Dazu gehören beispielsweise das Errichten von neuen Grünflächen, das Bepflanzen von Wohngegenden und Innenhöfen, aber auch die Abschaffung von Parkplätzen. Denn die Städte der Zukunft sollen möglichst autofrei werden und die Fortbewegung per Fahrrad, zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fördern. Dies führt dazu, dass in den Innenstädten die Parkplätze knapp werden. Eine Gesellschaft wollte in diesem Zusammenhang zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – aber floppt dabei wohl.

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Ladesäulen-Parkhaus bleibt leer – keine Begeisterungsstürme bei der Bevölkerung

Die Neuwoges (kurz für Neubrandenburger Wohngesellschaft) wollte ihren Teil dazu beitragen und der Parkplatz-Knappheit in der Innenstadt am Pferdemarkt zuvorkommen. Außerdem wollte man mit den vorhandenen E-Ladesäulen nicht nur Fahrer von Stromern anlocken, sondern auch dafür sorgen, dass sich vielleicht mehr Bürger für ein E-Fahrzeug entscheiden. Das Parkhaus in Neubrandenburg umfasst 600 Stellplätze – für eine Innenstadt also durchaus gut berechnet. Doch die Bevölkerung nutzt die Parkplätze bei Weitem nicht so, wie sich die Gesellschaft dies erhofft hat.

Zwei Drittel der Stellplätze, also ca. 400 von 600, bleiben unbesetzt. Auch zu Stoßzeiten wie beispielsweise den Adventswochenenden erreicht die Auslastung gerade einmal 400. Da jedoch die Instandhaltungs- und Betriebskosten des Parkhauses sehr hoch sind, lohne sich dieses aktuell laut der Betreiberin einfach nicht. Und es soll noch schlimmer kommen: Gegenüber des Parkhauses sitzt die AOK. Diese wird jedoch bald wegziehen, weshalb auch die Auslastung der Parkplätze extrem abnehmen dürfte.