Land im Chaos: Radarfallen fallen aus – Strafen erlassen für Raser

Eine Radarfalle ist im Vordergrund. Der Blitzer leuchtet rot, um die Geschwindigkeit zu kontrollieren. Im Hintergrund ist eine Autobahn mit fahrenden Autos. Bei zu hoher Geschwindigkeit erwarten sie Blitzer-Strafen.
Symbolbild © imago/Bihlmayerfotografie

Hier zeigten sich die Erfassungssysteme eindeutig überfordert. Die Strafen für die Raser wurden somit erlassen und man schien das Chaos einfach sich selbst zu überlassen.

Radarfallen sind eine nicht sonderlich beliebte Notwendigkeit, mit der Autofahrer aber leider leben müssen. Ein Erfassungssystem erschien in seiner Aufgabe aber völlig überlastet. Das Land entschied sich kurzerhand dazu, den Rasern die Strafen zu erlassen.

Chaos-Radarfalle

Die Menge an Blitzern war hier kaum das Problem. Von zu vielen Tempokontrollen könnte man höchstens in dieser baden-württembergischen Stadt sprechen, denn hier stehen die meisten Blitzer überhaupt. Bei unserem vorliegenden Fall, bei dem den Autofahrern die Strafen einfach erlassen wurden, gab es nicht zu viele Radarfallen, sondern zu viele Raser. Das neue Messgerät konnte nicht mehr und gab seinen Geist auf. Denn die Anzahl an zu schnellen Autos an diesem Standort war absurd hoch.

Strafen für Raser erlassen

Natürlich variiert so etwas extrem. Aber als ganz groben Durchschnitt dafür, wie viele Wagen ein Blitzer am Tag erfasst, kann man in städtischen Gebieten etwa 10 bis 50 angeben. An sehr stark frequentierten Standorten oder auf Autobahnen kann diese Zahl auch schon mal die 100 überschreiten. Soweit also der Normalfall. Was sich auf folgender Strecke abgespielt hat, ist aber nicht mehr normal. Bis zu zehntausendmal am Tag hat es hier geblitzt. Das hat die entsprechende Radarfalle quasi “gesprengt”. Schließlich machte das auch die Behörden stutzig – sodass man sich dazu entschied, den Rasern ihre Strafen zu erlassen. Aber wie konnte es eigentlich dazu kommen?

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Die Fahrer waren schneller als das Verarbeitungssystem des Blitzers. Dieses kam bei dieser rasant wachsenden Zahl an Zu-schnell-Fahrern nämlich leider nicht mehr hinterher. Auf der Autobahn vor einer Baustelle hatte man kürzlich bei Rotterdam eine Radarfalle aufgestellt. Durch die Arbeiten sank die Höchstgeschwindigkeit auf 70 km/h, was für eine Autobahn ungewohnt niedrig ist. Man hatte also das Tempolimit angepasst und daraufhin gleich den Blitzer aufgestellt. Die Folge war, dass die Fahrer, bis sie die neuen 70-Schilder verarbeitet hatten, bereits geblitzt waren. Bei zehntausend Fällen am Tag merkte man, dass es sich dabei nicht nur um rücksichtslose Raser handeln konnte, weshalb die Strafen flächendeckend erlassen wurden.

Zehntausendmal am Tag

Inzwischen hat man die Anzahl an den Tempo-Schildern stark angehoben, um die Autofahrer rechtzeitig zu warnen. Außerdem hatte man nach diesem Vorfall den Blitzer für eine gewisse Gewöhnungszeit abgestellt. Jetzt ist er aber wieder in Betrieb, funktionsfähig, und Strafen für Raser werden hier ab sofort keine mehr erlassen.