Nun also doch nicht! Viele Menschen in Deutschland setzen immer noch auf den Verbrenner, sodass die E-Auto-Wende derzeit ins Wanken gerät und zu scheitern droht. Noch ist aber nicht alles klar.
Die Elektromobilität sollte den Verkehr revolutionieren, doch in Deutschland geht es nur schleppend voran. Viele fragen sich zu Recht, woran das liegt. Die Tatsachen sind kompliziert, doch der Trend hin zur E-Auto-Wende scheint erst einmal vorbei zu sein. Der Verbrenner ist immer noch die ungeschlagene Nummer eins.
E-Mobilität noch weit entfern vom Ziel: Es hakt an mehreren Stellen
Trotz wachsender Zulassungszahlen bleibt die große Wende hin zur Elektromobilität in Deutschland aus. Laut einer aktuellen Studie sind lediglich 13 Prozent der Deutschen bereit, ein E-Auto zu kaufen. Die Gründe dafür sind vielfältig, doch eine zentrale Hürde fällt sofort ins Auge: der Preis. Elektroautos sind im Schnitt 10.200 Euro teurer als vergleichbare Verbrenner. Besonders in den preissensiblen Klein- und Kompaktwagenklassen schockieren Preisunterschiede von bis zu 15.000 Euro potenzielle Käufer.
Viele können oder wollen sich diese Mehrkosten schlicht nicht leisten – insbesondere, da das Angebot an Modellen begrenzt bleibt. Während im Kleinwagensegment nur sechs Elektrofahrzeuge zur Auswahl stehen, sind es bei Verbrennern mehr als doppelt so viele. Wer also auf einen Stromer umsteigen möchte, findet oft nicht das passende Modell. Auch der Blick auf den Wiederverkaufswert dämpft die Begeisterung: Elektroautos verlieren rund 60 Prozent schneller an Wert als Benziner oder Diesel. Wer ein Auto als langfristige Investition betrachtet, wird von dieser Entwicklung abgeschreckt.
Unsichtbare Hürden: Warum der Umstieg schwerfällt
Neben den finanziellen Aspekten spielt die Ladeinfrastruktur eine entscheidende Rolle. Zwei Drittel der Befragten befürchten Probleme beim Laden, sei es durch lange Ladezeiten oder fehlende Ladesäulen. Vor allem in ländlichen Gebieten gibt es oft zu wenige öffentliche Ladestationen, sodass E-Auto-Fahrer längere Strecken für eine Ladepause einplanen müssen. Die Reichweite bleibt ein weiteres Sorgenkind. Fast die Hälfte der Befragten erwartet mindestens 500 Kilometer pro Ladung, doch nur wenige Modelle erfüllen diesen Wunsch. Dadurch bleiben viele potenzielle Käufer skeptisch.
Hinzu kommen die hohen Strompreise in Deutschland. Im Vergleich zu anderen Ländern wie Spanien kostet das Laden hierzulande bis zu 40 Prozent mehr. Gerade an öffentlichen Schnellladestationen sind die Kosten teils höher als für Benzin oder Diesel. Definitiv ein abschreckender Faktor für viele. Eins ist klar: Ohne günstigere Preise, eine bessere Infrastruktur und attraktive Kaufanreize wird die Elektromobilität in Deutschland weiter auf der Stelle treten.