Damit müssen sich in den nächsten Tagen viele Pendler und Feiertagsrückkehrer herumschlagen. Es droht ein echter Megastau, denn eine extrem wichtige Brücke, die auch Deutschland betrifft, ist gesperrt.
Staus, genervte Reisende, die aus den Winterferien kommen und besorgte Gastronomen. Das alles geht mit der Sanierung einer wichtigen Brücke nach Deutschland einher und verursacht einen Megastau des Jahres. Eine Belastungsprobe für Verkehr und Wirtschaft sondergleichen.
Sanierungsarbeiten an Grenze bringen den Verkehr ins Stocken
Auf deutschen Straßen und an den europäischen Grenzen ist man ja schon vieles gewohnt, aber das toppt wohl alles. Die Brennerautobahn, Herzstück des Nord-Süd-Verkehrs in Europa, steht vor einer ihrer größten Herausforderungen: der Sanierung der maroden Luegbrücke. Seit Januar 2025 bleibt pro Richtung nur eine Spur offen, um die Stabilität der Brücke zu sichern. Diese Einschränkung sorgt jedoch bereits jetzt für enorme Verkehrsprobleme. Am ersten Wochenende nach dem Jahreswechsel brachen die Verkehrsströme beiderseits des Brenners fast vollständig zusammen.
Statistiken verdeutlichen die Dimension des Problems: Rund 14 Millionen Fahrzeuge passieren jährlich die Brennerautobahn zwischen Italien, Österreich und Deutschland. Auf der italienischen A22 zwischen Sterzing und Brenner bildeten sich kilometerlange Staus, ebenso auf der österreichischen A13 zwischen Brennerpass und Nösslach. Reisende mussten Strecken, die normalerweise in 20 Minuten bewältigt werden, in bis zu zwei Stunden zurücklegen. Erhebliche Einbußen in Zeit und Nerven sind also auch die nächsten Wochen leider zu erwarten. Neben gestressten Autofahrern spüren auch die Transport- und Tourismusbranche die Auswirkungen – die wirtschaftliche Lage der Region gerät zunehmend unter Druck.
Region in Alarmbereitschaft: Forderungen nach rascher Entlastung
Die Hoteliers und Gastwirte in Südtirol schlagen Alarm. Ihre Sorge: Anhaltende Verkehrsprobleme könnten Gäste abschrecken und die Buchungslage einbrechen lassen. Der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) fordert deshalb schnelle und gezielte Maßnahmen. HGV-Präsident Manfred Pinzger kritisiert außerdem die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG) für ihre starren Planungen und verlangt eine Überarbeitung des Fahrtenkalenders. Besonders an Feiertagen und in der Ferienzeit müsse der Verkehr zweispurig fließen, um die schlimmsten Engpässe zu vermeiden.
Doch nicht nur die Verkehrsführung selbst steht in der Kritik. Der HGV fordert auch eine engere Zusammenarbeit zwischen der Tiroler Politik, der ASFINAG und regionalen Akteuren. Die Luegbrücke zeigt einmal mehr, wie stark die Wirtschaft und der Alltag in den deutschen Nachbarländern von einer funktionierenden Infrastruktur abhängen.