
Die schwankende Wirtschaftslage setzt der Autoindustrie schon seit geraumer Zeit zu. Die Krise treibt viele Unternehmen zu teils drastischen Sparmaßnahmen. Diese könnten bald auch Mercedes erwarten.
Sinkende Absatzzahlen, insolvente Zulieferer und immer höher werdende Ausgaben – vielen Autoherstellern stehen wahrscheinlich länger harte Zeiten bevor. Leider spüren die Mitarbeiter diese immer als Erstes.
Mercedes verkauft weiterhin weniger Fahrzeuge
Die Zollpolitik der USA und die schwierige Lage in China machen derzeit insbesondere der Automobilbranche sehr zu schaffen. Beinahe alle großen Autohersteller verzeichneten daher zuletzt gehörige Verluste. In der gesamten Autoindustrie findet daher gerade ein Umbruch statt – vor allem auf finanzieller Ebene. Um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen – oder auch nur über Wasser zu halten –, müssen mehrheitlich Umstrukturierungen her. Viele Firmen sehen sich zu deutlichen Sparmaßnahmen gezwungen. Die Schlagzeilen über Stellenabbau und Insolvenzanmeldungen, vor allem bei Zulieferern wie Bosch oder ZF Friedrichshafen, häufen sich.
Von der Abwärtsspirale in der Automobilbranche ist auch Mercedes betroffen. Bereits seit geraumer Zeit verzeichnet die weltweit etablierte Marke rückläufige Absätze. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken die Verkäufe in diesem Quartal um insgesamt zwölf Prozent. Allein in China verzeichnet Mercedes einen Rückgang von 27 Prozent. In den USA waren es immerhin 17 Prozent. In Europa stieg der Absatz im Vergleich zum letzten Quartal zwar um zwei Prozent an, auf das gesamte Jahr gerechnet bleibt aber immer noch ein Minus.
Sparmaßnahmen drohen nun auch bei Mercedes
Unter Betrachtung der vergangenen beiden Jahren könnte wegen der schlechten Verkaufszahlen die jährliche Gewinnbeteiligung deutlich geringer ausfallen oder ganz auf dem Spiel stehen. Seit 1997 zahlt Mercedes seinen Angestellten am Ende eines jeden Geschäftsjahres eine Prämie. 2023 gab es so sage und schreibe bis zu 7.300 Euro auf das Gehalt im April. 2024 gab es dann einen massiven Gewinneinbruch, was zur Folge hatte, dass die Gewinnbeteiligung im April dieses Jahres schon auf 5.220 Euro schrumpfte.
Nun sieht die finanzielle Lage noch weniger rosig aus, was einige Folgen nach sich ziehen könnte. Zum einen erlegte sich das Unternehmen schon früher in diesem Jahr selbst einen Sparkurs auf, der bis 2027 gefahren werden soll. Zum anderen soll es im Zuge dessen bereits Diskussionen geben, dass die Prämie für Mitarbeiter nach Ablauf des aktuellen Geschäftsjahres komplett gestrichen wird. Danach verliert die Vereinbarung von 1997 ohnehin ihre Gültigkeit.














