Monatlich bezahlen: Mercedes bietet umstrittenes Abo-Modell an

Neuwagen vor Mercedes Benz Filiale
Symbolbild © istockphoto/JL Images

Gamer kämpfen schon seit Jahren damit und jetzt kommen Pkw-Fans in den Genuss. Mercedes und BMW bieten ein teures Abo-Modell an.

Für Mercedes und BMW gibt es jetzt DLC und Season Pass. Dieser macht ein schnelleres Beschleunigen möglich.

Spürbare Verbesserung der Beschleunigung

Damit macht Mercedes derzeit Schlagzeilen, denn der Autobauer bietet jetzt den „Acceleration Boost“ für elektrische Fahrzeuge. Dieser ist für 1.200 US-Dollar im Jahr zu haben und verspricht eine „spürbare Verbesserung der Beschleunigung“. Auch andere Hersteller, wie BMW, bieten Abos mit Feature an. Diese sind eigentlich bereits im Auto verbaut, müssen jedoch mit einem Abo freigeschaltet werden.

Die Videospiel-Industrie hat diesen Trend mit Games wie Call of Duty und Fortnite gefühlt erfunden. Jetzt kommen DLCs und Season Passes fürs Auto. Das bedeutet: Leistung und Sitzheizung hinter Paywall – Mercedes und BMW imitieren Videospiele.

Mercedes präsentiert neues Feature

Dieses möchte der Luxus-Autohersteller zukünftig in Fahrzeugen der EQ-Reihe verbauen. Mit dem „Acceleration Boost“ soll man 0,8 bis 1 Sekunde schneller von 0 auf 100 kommen. Das hat jedoch seinen Preis. Wer auf alles zurückgreifen möchte, was der im Auto eingebaute Motor zu bieten hat, muss 1.200 USD (1.150 Euro) im Jahr bezahlen. Da fühlen sich viele unweigerlich an einen Season Pass oder DLC in einem Videospiel erinnert.

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In Deutschland hat Mercedes dieses neue Feature bisher noch nicht geplant. Doch andere Hersteller folgen bereits dem DLC-Trend. So bietet BMW die Sitzheizung im Abo an und verlangt dafür monatlich 17 Euro. Die Sitzheizung lässt sich natürlich auch permanent freischalten. Das kostet dann aber 400 Euro. Für den gleichen Preis kann man eine Sitzheizung in so ziemlich jeder Werkstatt bei jedem Fahrzeug nachrüsten lassen.

Videospiel-Masche in der Auto-Industrie

Gamer sind es bereits gewohnt, denn dieses Vorgehen gibt es seit Jahren. Es ist allerdings nicht sehr beliebt. Auch bei Autofahrern stößt es auf wenig Gegenliebe. 100 Euro im Monat für etwas Grundlegendes, wie die volle Leistung des eingebauten Motors, werden den Herstellern ordentlich Geld einbringen. Die Auto-Industrie versucht derzeit anscheinend herauszufinden, wie viel die Kunden bereit sind zu zahlen.