
VW erlebt nach der Porsche-Krise einen Gewinneinbruch um fast hundert Prozent. Milliardenverluste, Elektroautos und Zollprobleme belasten den Konzern – und dennoch gibt es erste Lichtblicke für Anleger.
Nach Mercedes nun auch VW: Der Autobauer schlittert tief in die Verlustzone – doch es gibt auch überraschende Lichtblicke.
Nach Porsche-Schock: VW rutscht in die roten Zahlen
Der Volkswagen-Konzern hat im dritten Quartal einen herben Schlag hinnehmen müssen. Besonders die Luxus-Tochter Porsche macht dem Unternehmen derzeit schwer zu schaffen. Anstatt satten Gewinnen steht plötzlich ein knallroter Verlust in den Büchern. Fast 1,1 Milliarden Euro Minus verbuchte VW zwischen Juli und September – im Vorjahreszeitraum waren es noch 1,56 Milliarden Euro Gewinn.
Zwar waren Analysten auf Schlimmeres gefasst, doch die tatsächlichen Gründe für den Einbruch sorgen für ordentlich Gesprächsstoff. Denn nicht die günstigeren Kernmarken wie Volkswagen selbst ziehen das Ergebnis runter, sondern ausgerechnet die sonst so strahlende Prestige-Marke Porsche.
Teure Strategie, teure Folgen
Porsche hatte Mitte September eine neue Richtung eingeschlagen – ausgelöst durch die hartnäckige Absatzkrise in China, die schwächelnde Nachfrage nach Elektroautos weltweit und die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Die Kehrtwende ist alles andere als billig: Über fünf Milliarden Euro Verlust muss VW allein für diesen Strategiewechsel einrechnen. In der vergangenen Woche vermeldete Porsche, dass der Gewinn um 95,9 Prozent eingebrochen sei.
Doch das ist längst nicht alles. Der Ausbau der Elektromodelle belastet derzeit ebenfalls das Konzernergebnis. E-Autos bringen zwar Zukunft, aber aktuell noch geringere Margen. Dazu kommen höhere Zollkosten und Lieferengpässe, wie sie sich derzeit an der sich abzeichnenden Chipkrise rund um den Hersteller Nexperia zeigen. Und trotzdem: Ganz düster sieht es nicht aus. Die Kernmarke Volkswagen meldet leichte Fortschritte. Dank Sparprogramm und schlankeren Strukturen stieg die operative Umsatzrendite leicht auf 2,3 Prozent. An der Börse kommt das überraschend gut an: Die VW-Aktie legte im vorbörslichen Handel um bis zu 1,5 Prozent zu. Für zusätzliche Dynamik könnte bald die Politik sorgen. Nach dem Ende des Umweltbonus für E-Autos wird eine neue Förderung diskutiert – dieses Mal mit sozialer Zielsetzung. Familien und Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen sollen profitieren. Ob das reicht, den Absatz zu beleben, bleibt abzuwarten.
(Quellen: Reuters, Volkswagen AG – Quartalsbericht Q3/2025, dpa)














