Nächste Insolvenz: Deutsche Automobilbranche steckt in der Krise

Elektroautos in der Produktion. Die Karosserien der E-Autos stehen in einer Reihe auf dem Fließband für die Fertigung. Arbeiter schrauben und kontrollieren die Stromer, die der deutsche Autobauer in seinem Werk herstellt. Es handelt sich um eine moderne Fabrik.
Symbolbild © imago/Panama Pictures

Die vergangenen Wochen und Monate haben gezeigt: Die deutsche Automobilbranche steckt in der Krise. Nun kommt die Mitteilung über die nächste Insolvenz eines wichtigen Unternehmens der Branche.

Und wieder trifft es ein Unternehmen aus der Automobilsparte. Diese musste in den letzten Monaten einige herbe Rückschläge einstecken. Nun kommt ein weiterer hinzu: Die nächste Firma musste jetzt Insolvenz anmelden. Das zeigt einmal mehr: Die deutsche Automobilbranche steckt tief in der Krise.

Automobilbranche in der Krise: Tausende Arbeitsplätze betroffen

Die Automobilbranche in Deutschland zählt zu den größten überhaupt. Laut dem Verband der Automobilbranche waren im letzten Jahr 779.700 Menschen in Betrieben der Hersteller von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen beschäftigt. Dies sind noch einmal 5.300 Mitarbeiter mehr als im Jahr 2022. Diese Zahlen zeigen, wie viele Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen, wenn die Branche tief in der Krise steckt. Ganze Regionen würden unter dem Aus eines Betriebes enorm leiden. Denn meistens sind die Werke dort gebaut, wo die Menschen nicht nur arbeiten, sondern auch leben.

Nächstes Unternehmen schwächelt

Lesen Sie auch
Abschleppen: Neue Winterparkverbote für Autofahrer in Deutschland

Nun bangt das nordhessische Nentershausen, denn dort ist ein Automobilzulieferer zu Hause, der 73 Arbeiter beschäftigt und die Automobilindustrie mit Teilen versorgt. Bo Parts Solutions hat hier seinen Hauptsitz. Das Unternehmen beliefert unter anderem auch VW. Bereits im Jahr 2021 war die Firma insolvent, konnte sich jedoch glücklicherweise nach sechs Monaten komplett sanieren. Nun bangen die Mitarbeiter erneut um ihre Zukunft, denn der Zulieferer hat zum zweiten Mal Insolvenz angemeldet.

Grund für die Schieflage des Unternehmens seien Aufträge, die weggefallen seien. So sei beispielsweise eine Autoserie von Volkswagen ausgelaufen. Es gebe hier keinen weiteren Auftrag. Allgemein seien die Aufträge zurückgegangen, was das Unternehmen nun zu diesem Schritt gezwungen habe. Auch der Bürgermeister der Gemeinde zeigt sich betroffen und sieht bei einer erfolglosen Sanierung echte Probleme für den Haushaltsplan 2025 der Region. Denn Bo Parts Solutions sollte eine 25-Millionen-Euro-Produktionshalle mieten. Zudem wollte das Unternehmen eigentlich expandieren. Da sich alle Kunden der Firma jedoch kooperativ zeigen, sieht der Insolvenzverwalter positiv in die Zukunft.