Nächste Insolvenz: Krise der deutschen Autoindustrie hält weiter an

Zwei Arbeiter im Blaumann stehen in der Halle eines Autowerks. Über der Rampe hängt eine hellblaue Karosserie, an der sie schrauben. In der Fabrikhalle stellt man Verbrenner oder E-Autos her.
Symbolbild © istockphoto/Jenson

Leider gibt es keine Entwarnung: Die Krise der deutschen Autoindustrie hält weiterhin an und fordert nun das nächste Opfer. Ein weiteres Unternehmen musste Insolvenz anmelden.

Die jüngsten Zahlen der großen Autohersteller zeigen, dass die Abwärtsspirale weiter bestehen bleibt und noch kein Ende in Sicht ist. Die Krise trifft damit weitere Unternehmen. Eines davon musste jetzt Insolvenz anmelden.

Erst Investitionen – dann Insolvenz

Wirklich gerechnet mit dieser Nachricht hat man als Außenstehender wohl eher nicht. Denn das Unternehmen, das bereits in der letzten Woche Insolvenz angemeldet hat, zeigte sich vor nicht allzu langer Zeit noch sehr stark. Vor nicht einmal eineinhalb Jahren nahm die Firma ordentlich Geld in die Hand und investierte in neue Anlagen. Seit der Übernahme der Anlagen eines Fahrradherstellers vor dreißig Jahren hatte sich das Unternehmen zu einem Großhersteller mit sechs Standorten gemausert. Doch die Krise, in der sich die deutsche Autoindustrie aktuell befindet, macht auch dieser Firma zu schaffen. Und nicht nur das.

Weitere Faktoren führten in die Insolvenz: Planung auf Hochtouren

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Doch nicht nur die kriselnde Autoindustrie trägt die Schuld an der Insolvenz der Metall-Beschichtung Wurmlingen (mbw) aus dem thüringischen Mühlhausen. Wie in vielen anderen Unternehmen auch spielen die gestiegenen Kosten für Material und die Angestellten eine große Rolle. Diese Preissteigerungen habe man nur teilweise an die Kunden weitergeben können, führt die Geschäftsführerin Vanessa Schmidt aus. Mbw, das auch Autohersteller beliefert, machte außerdem zu schaffen, dass es bei der Produktionsplanung Verzögerungen gab. Zudem konnte das Unternehmen nicht auf voller Auslastung arbeiten.

Aktuell bemüht sich der vom Gericht bestellte Insolvenzverwalter um einen neuen Investor. Bis Februar seien die Löhne und Gehälter der rund 320 Arbeitnehmer gesichert. Doch über die Zukunft des Unternehmens herrscht bislang noch Ungewissheit. Man sehe jedoch die Suche nach einem Geldgeber positiv. Denn die Möglichkeiten im Rahmen einer Übernahme seien vielfältig. Der Grund liegt darin, dass sich mbw in mehrere zukunftsorientierte Veredelungsverfahren sowie Marktsegmente entwickelt hat und sich somit eine Investition durchaus lohnen könnte. Man sucht Finanzinvestoren, aber auch strategische Partner.