Nur wenige Branchen in Deutschland sind so krisengebeutelt wie die Autobranche. Nun trifft die nächste Insolvenz die deutsche Autoindustrie schwer und wirft erneut die Frage auf: “Wie geht es jetzt weiter?”.
Seit Corona und dem Ukrainekrieg sowie der Energiekrise nehmen die Unternehmenspleiten im Land stetig zu. Das gilt für kleine Betriebe, Mittelständler, aber auch für große Automobilhersteller- und Zulieferer. Nun trifft die nächste Insolvenz wie ein Schlag die gesamte deutsche Autoindustrie.
Die Insolvenz der mbw-Gruppe: Ein Schlag für die Automobilindustrie
Die angespannte Lage auf dem deutschen Automobilmarkt trifft nun die baden-württembergische mbw-Gruppe, ein Unternehmen, das für innovative Veredelungsverfahren bekannt ist. Mit Insolvenz-Anträgen für mehrere Gesellschaften versucht die Geschäftsführung, einen Neuanfang zu ermöglichen. Über 300 Mitarbeitende an sechs Standorten in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Thüringen und Sachsen stehen vor einer ungewissen Zukunft, doch der Geschäftsbetrieb bleibt vorerst stabil. Kunden können weiterhin auf die gewohnt hohe Qualität der Produkte vertrauen.
Rechtsanwalt Dr. Dirk Pehl wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt, der zukünftig das Unternehmen mit Hauptsitz in Rheinmünster aus der Krise manövrieren soll. Seine Priorität liegt auf der Sicherung der Liquidität und der Suche nach Investoren. Diese könnten helfen, das Unternehmen langfristig wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Mitarbeitende sind bis Ende Februar 2025 durch Insolvenzgeld abgesichert – eine wichtige Maßnahme, die in dieser unsicheren Zeit Stabilität bietet. Trotz der Feiertage arbeitet das Unternehmen daran, Verzögerungen bei den Zahlungen zu minimieren.
Zwischen Krise und Chance: Der Blick nach vorn
Die Herausforderungen der Automobilbranche haben die mbw-Gruppe in finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Verzögerte Serienstarts und massiv gestiegene Kosten für Material und Energie waren kaum durch Preisanpassungen auszugleichen. Diese Probleme, wenn sie Schlag auf Schlag kommen, setzen auch dem größten Unternehmen zu. Doch trotz dieser Widrigkeiten sieht die Geschäftsführung Potenzial: Das Unternehmen investierte in den letzten Jahren in zukunftsweisende Technologien und Marktsegmente, die für Investoren attraktiv sein könnten. Insbesondere im Bereich nachhaltiger Veredelungsverfahren bietet die mbw-Gruppe innovative Lösungen, die auf einem wettbewerbsintensiven Markt gefragt sind.
Parallel dazu arbeitet das Unternehmen an internen Verbesserungen, um Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu steigern. Kunden profitieren weiterhin von der gewohnt hohen Qualität – ein entscheidender Faktor, um Vertrauen zu erhalten und die Basis für den Neustart zu schaffen. Diese aktuelle Insolvenz verdeutlicht die Risiken in einer sich wandelnden Branche. Doch sie zeigt auch, dass Herausforderungen neue Chancen eröffnen können.