Autobesitzer kennen das: Alle zwei Jahre ist der Besuch beim TÜV fällig. Doch das könnte sich schon bald ändern. Laut EU-Plänen ist derzeit eine jährliche Inspektion für Verbrenner im Gespräch.
Die TÜV-Inspektion für Autos ist nötig, um sicherzustellen, dass die Fahrzeuge noch verkehrstüchtig sind. Sie findet einmal innerhalb von zwei Jahren statt. Der Schock: Die EU plant nun, eine jährliche Inspektion für Verbrenner an den Start zu bringen.
Jährliche Inspektion für Verbrenner: Heftige Kritik
Zum 1. Januar 2025 ermittelte das Statistische Bundesamt, dass in Deutschland rund 61 Millionen Kraftfahrzeuge unterwegs sind. 49 Millionen davon sind Autos, die nach aktuellen Regelungen alle zwei Jahre zum TÜV müssen. Dabei wird sichergestellt, dass das Auto verkehrstüchtig ist und keine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer darstellt. Ist die Überprüfung erfolgreich, gibt es eine neue TÜV-Plakette für die nächsten zwei Jahre und der Zyklus beginnt von vorn.
Die EU hat jetzt allerdings andere Pläne. Diese sehen eine jährliche Inspektion für Verbrenner vor, sobald ein bestimmtes Merkmal zutrifft. Begründet wird dieser Schritt mit mehr Verkehrssicherheit. Ältere Autos seien anfälliger für Schäden und Defekte, die im schlimmsten Fall über Leben und Tod entscheiden könnten. Viele Experten sehen darin aber auch Geldmacherei und zusätzlichen Aufwand für Autofahrer. Eine TÜV-Prüfung ist in der Regel mit Kosten von über 100 Euro verbunden, an der die einzelnen Bundesländer mitverdienen.
Inspektion pro Jahr: Viele Verbrenner betroffen
Kommen die Pläne der EU durch, die aktuell noch in der Beratungsphase sind, hätten zahlreiche Autofahrer einen erheblichen Mehraufwand – und mehr Kosten. So sollen zukünftig alle Fahrzeuge, die älter als zehn Jahre sind, einmal pro Jahr zur Inspektion zum TÜV. Und das könnte einen wahren Geldregen für den Staat bedeuten. Denn: Laut einer jährlichen Auswertung des Instituts Statista ist ein Auto in Deutschland im Durchschnitt 10,3 Jahre alt. Ein neuer Rekord, der 2024 aufgestellt wurde.
Allein Young- und Oldtimer, Fahrzeuge zwischen 15 und 29 sowie ab 30 Jahren, machen 44 Prozent auf Deutschlands Straßen aus. Fahrzeuge zwischen 10 und 14 Jahren kommen ebenfalls auf einen beträchtlichen Anteil, wodurch durch die neuen EU-Pläne weit über 60 Prozent aller Verbrenner in Deutschland jährlich zum TÜV müssten. Eins ist sicher: Diese Idee dürfte bei vielen Autofahrern gar nicht gut ankommen.