Das ist ein bitterer Schlag für die Belegschaft. Der nächste große Autobauer verabschiedet sich von fast 10.000 seiner Mitarbeiter. Während die Konkurrenz ähnliche Schritte unternimmt, will man sich auch hier neu positionieren.
Die Krise in der Automobilindustrie scheint allgegenwärtig. Sogar alteingesessene Unternehmen bekommen das zu spüren und müssen teils schmerzhafte Maßnahmen ergreifen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Somit verzichtet auch dieser Autobauer in Zukunft auf fast 10.000 Mitarbeiter.
Trotz Pionierrolle in der E-Mobilität geht es dem historischen Konzern an den Kragen
Der asiatische Konzern gehört zu den weltweit erfolgreichsten Automobilherstellern. 1933 in Yokohama gegründet, konnte man sich schnell weltweit einen Namen machen. Und nicht nur das: Mit dem Nissan Leaf brachte die Marke 2010 das erste erschwingliche Elektroauto für den Massenmarkt in den Handel. Der Leaf wurde bis heute über 600.000-mal verkauft und ist eines der meistverkauften Elektrofahrzeuge der Welt. Trotz dieser Vorreiterrolle kriselt es bei den Japanern. Das geht so weit, dass der Autobauer auf fast 10.000 Mitarbeiter verzichten will. Es sind die alten Gründe, die, wie es scheint, zurzeit alle Unternehmen treffen. Man möchte sich schmaler aufstellen und agiler werden. Mehr Sparen, mehr Effizienz. Dafür geht der Nissan-CEO sogar mit einem beeindruckenden Beispiel voran.
Denn der neue Chef Guillaume Cartier verzichtet auf die Hälfte seines Gehalts, um ein Zeichen zu setzen. Mit diesem Schritt will er zeigen, dass auch das Management bereit ist, Opfer zu bringen, um den Konzern in eine stabilere Zukunft zu führen. Der Stellenabbau des Autobauers betrifft fast 10.000 der weltweit rund 134.000 Mitarbeiter. Wenn insgesamt 9.000 Menschen ihre Jobs verlieren, bedeutet das für viele Familien einen herben Einschnitt. Zusätzlich trennt sich Nissan von 20 Prozent seiner eigenen Anteile, die an Mitsubishi gehen. Mit diesem Schritt will man die Allianz stärken und finanzielle Stabilität zurückgewinnen. Obwohl der Hersteller mit seinem 2007 eingeführten Qashqai sogar ein Pionier in der SUV-Kategorie ist, sind die weltweiten Verkaufszahlen rückläufig. Zuletzt gingen sie um 2,8 Prozent zurück.
Harte Maßnahmen: Autobauer will zurück auf den Erfolgskurs
Diese Entwicklungen erhöhen den Druck auf den Automobilriesen, den indessen die Belegschaft zu spüren bekommt. Die geplanten Maßnahmen sollen langfristig Einsparungen von rund zwei Milliarden Euro bei den Fixkosten bringen. Man sieht: Die Herausforderungen der Branche machen auch vor einem Riesen wie Nissan nicht halt. Der Autobauer hofft, durch die Maßnahmen wieder Boden gutzumachen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Doch für viele ist der Preis, den die fast 10.000 Mitarbeiter zahlen müssen, schmerzlich hoch.