Jetzt sieht sich auch die VW-Tochter zu schwierigen Entscheidungen gezwungen. Audi plant, ein komplettes Werk dichtzumachen. Mehrere Tausend Menschen sehen damit einer unsicheren Zukunft entgegen.
Die Krise der deutschen Wirtschaft geht auch an Volkswagen nicht vorbei. Das schließt auch den Tochterkonzern Audi mit ein, der nun ein komplettes Werk auflösen möchte. Die Chancen stehen schlecht, dass sich an der Entscheidung noch etwas ändern könnte.
Nach VW trifft es nun auch Audi – Tausende Stellen stehen auf der Kippe
1909 von August Horch gegründet, wurde der große deutsche Autobauer Audi 1965 offiziell zur Tochter von Volkswagen. Was die wenigsten wissen: Der Name der Marke ist ein Wortspiel – der Gründer übersetzte seinen Nachnamen einfach ins Lateinische. Somit wurde “Horch” im Sinne von “Höre” zu Audi. Weniger amüsant sind allerdings die aktuellen Tage in der Firmengeschichte. Bekanntlich steckt seit geraumer Zeit der Mutterkonzern VW in einer tiefen Krise, weshalb hier Zehntausende Arbeitsplätze in Gefahr sind. Doch auch Audi geht es schlecht und die Tochterfirma von VW möchte ein komplettes Werk schließen. Angedacht für diesen Schritt ist der Februar des nächsten Jahres. Aber vielleicht ist doch noch nicht alles verloren.
Von seinem Q8 e-tron hatte sich Audi viel versprochen. Bedauerlicherweise entpuppte sich der Elektro-SUV als ein Verlustgeschäft, weshalb der Autobauer die Produktion im Februar 2025 einstellen wird. Dass Audi im gleichen Zug auch das komplette Werk in Brüssel dichtmacht, ist aber noch nicht unter Dach und Fach. In der belgischen Fabrik stellt man zurzeit einzig den Q8 e-tron her, der einfach nur viel kostet, dabei aber kaum gekauft wird. Dass in dem Audi-Werk in Brüssel nun tiefgreifende Veränderungen anstehen, ist klar. Vor allem dieser Standort ist in seiner Lage und Logistik unglaublich teuer. Daher sind die Maßnahmen von der Marke mit den vier Ringen nur nachvollziehbar. Aber verlieren jetzt wirklich alle 3.000 Arbeiter aus dem Werk ihre Anstellung?
In diesem Werk wird nur ein einziges Auto gebaut, das niemand haben will
Natürlich führen diese Entwicklungen zu großer Unsicherheit bei der Belegschaft. Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Der Betriebsrat und die Gewerkschaften setzen sich für die Arbeitsplätze ein und Audi verhandelt derzeit mit einem potenziellen Investor – einem Nutzfahrzeughersteller, der das Werk möglicherweise übernehmen könnte. Parallel arbeitet eine Arbeitsgruppe daran, alternative Nutzungen für das Werk zu prüfen. Bis zum Ende des Jahres will man eine Entscheidung treffen. Sollte es jedoch bis dahin keine zufriedenstellende Lösung geben, wird Audi wohl tatsächlich das komplette Werk schließen.