Neue Forderung: Alte Verbrenner-Autos sollen jedes Jahr zum TÜV

Ein älterer Mercedes-Benz steht auf einer Hebebühne in einer Werkstatt, während Mechaniker Reparaturen am Auto vornehmen und es fit für den TÜV machen.
Symbolbild © imago/Manfred Segerer

Eine neue Forderung sorgt unter den Autofahrern derzeit für reichlich Unmut, denn alte Verbrenner-Autos sollen tatsächlich jedes Jahr zum TÜV. Damit will man in Zukunft für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen.

Diese neue Forderung stößt bei vielen Autofahrern auf wenig Gegenliebe, denn sie ist zusätzlich mit Mehrkosten verbunden. Alte Verbrenner-Autos sollen jedes Jahr zum TÜV antreten, um die Unfallstatistiken zu senken.

Alle zwei Jahre: Hauptuntersuchung schlägt ins Portemonnaie

Alle zwei Jahre fällt bei Verbrenner-Autos derzeit die Hauptuntersuchung beim TÜV an. Da sie meistens zusammen mit der Abgasuntersuchung fällt, müssen Autofahrer bereits einen höheren Betrag einkalkulieren. Während die HU ca. 90 Euro kostet, betragen die Kosten für beide Untersuchungen zusammen durchschnittlich 150 Euro, wenn alles gutgeht, und keiner Nachbesserungen erfolgen müssen. Stellt der TÜV dagegen gravierende Mängel fest, wird es noch teurer. Mehrere hundert bis eintausend Euro können dann noch fällig werden, bevor man das Fahrzeug wieder beim TÜV vorstellen darf. Was viele Autofahrer schon alle zwei Jahre den Nerv raubt, könnte jedoch bald jährlich auf sie zukommen.

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Jedes Jahr zum TÜV: Ältere Verbrenner-Autos betroffen

Denn derzeit macht sich die EU dafür stark, einen Gesetzesentwurf durchzubringen, nach dem alle Verbrenner-Autos, deren Erstzulassungsdatum über zehn Jahre zurückliegt, jedes Jahr zur Untersuchung müssen. Denn ältere Baujahre seien anfälliger für Pannen und technische Defekte. Zwar sei die Anzahl der Unfälle, die aufgrund solcher Fehler passieren, im Gegensatz zu anderen Unfallursachen relativ gering. Dennoch könne man mit einer solchen Regelung die Straßen sicherer machen.

Ob die EU diesen Vorschlag in aktives Recht umsetzen kann, bleibt abzuwarten. Denn es gibt auch Gegner. Laut dem ADAC beispielsweise habe eine entsprechende Studie, die man in Auftrag gab, keinen nennenswerten Einfluss von älteren Fahrzeugen auf die Unfallstatistik feststellen können. Deshalb sehe man auch keinen Grund dafür, wieso der Untersuchungsintervall auf ein Jahr verkürzt werden soll. Da die Untersuchungen sehr umfangreich und regelmäßig durchgeführt werden, sei es auf deutschen Straßen sicher. Außerdem seien nur wenige festgestellte technische Mängel unfall- oder pannenrelevant gewesen.