Neues Verkehrsschild führt zu Bußgeldern – “Viele ahnungslos”

Viele Autos fahren auf einer Autobahnauffahrt. Hier sind etliche Verkehrsschilder, Zeichen und Symbole zu sehen. Ein Verkehrsschild zeigt Vorfahrt an, ein anderes "Autobahn", ein weiteres die erlaubte Höhe sowie die Geschwindigkeit. Bei Nichtbeachtung zahlt man Bußgelder.
Symbolbild © imago/Wolfgang Maria Weber

Es herrscht Aufsehen auf deutschen Straßen. Ein neues Verkehrsschild sorgt für eine Reihe an Bußgeldern. Autofahrer kratzen sich am Kopf und fragen, was es zu bedeuten hat.

Das Zeichen, um das es geht, ist noch extrem jung, weshalb es auch kaum einer kennt. Diejenigen, die es sehen, verwechseln es oft. Somit führt das neue Verkehrsschild in Deutschland zu einem erhöhten Aufkommen von Bußgeldern.

Ärger auf deutschen Straßen: Das neue Verkehrsschild wird dauernd verwechselt

Das Verkehrszeichen 230 stellt seit Oktober letzten Jahres so ziemlich jeden deutschen Verkehrsteilnehmer vor große Fragen. Was will es uns verbieten oder erlauben? Da fast niemand mitbekommen hat, dass man in Deutschland schon wieder ein neues Verkehrsschild eingeführt hat, kommt es in letzter Zeit immer häufiger zu Bußgeldern. Diese starten 25 Euro – können sich aber bis auf unangenehme 50 Euro steigern. “Ladezonen” steht auf dem Verkehrszeichen 230 vermerkt. Aber wieso verwechseln es dann so viele Autofahrer immer wieder? Wenn man es das erste Mal sieht, denkt man spontan: Aha, hier herrscht absolutes Halteverbot. Für letzteres gibt es übrigens einen genialen Spartrick.

Doch auf dem neuen Verkehrsschild, das uns zurzeit verstärkt Bußgelder einbringt, sieht man nicht nur das rote Kreuz auf blauem Untergrund, sondern noch ein Wort: Ladezone. Somit markiert das Zeichen Ladezonen und weist gleichzeitig darauf hin, dass man hier nicht in zweiter Reihe stehen darf. Das Schild lässt sich als Antwort auf die wachsenden Verkehrsprobleme in Innenstädten lesen. Lieferwagen, die in zweiter Reihe stehen, sorgen nämlich regelmäßig für Staus und gefährliche Situationen. Und genau das möchte man mit den neuen Ladezonen verhindern. Hier sollen Fahrzeuge nur kurzzeitig zum Be- oder Entladen halten, nicht aber länger parken. Eine Zeitüberschreitung kann schnell teuer werden: Wer die Ladezone zweckentfremdet, zahlt definitiv 25 Euro – in manchen Fällen sogar mehr.

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Man hofft somit, die Innenstädte zu entlasten – viele Autofahrer haben Zweifel

Wer gegen das Verbot des neuen Verkehrsschilds über eine Stunde lang verstößt, muss Bußgelder von mindestens 40 Euro zahlen. Und wenn man eine Behinderung des Verkehrs durch dieses Fehlverhalten nachweisen kann, muss man 50 Euro abdrücken. Viele Autofahrer kennen das neue Schild offenbar nicht. Erste Kontrollen in deutschen Großstädten zeigen, dass die neuen Regelungen häufig ignoriert werden. Insbesondere in Stoßzeiten stellen Beamte immer wieder fest, dass Fahrzeuge die Ladezonen blockieren – entweder durch zu langes Halten oder durch Parken ohne zu be- oder entladen.

Das Verkehrszeichen 230 wird vor allem in urbanen Gebieten eingesetzt, wo es regelmäßig zu Problemen durch den Lieferverkehr kommt. Städte wie Berlin, München oder Hamburg haben bereits erste Ladezonen eingerichtet. Die Verantwortlichen hoffen, so nicht nur den Verkehrsfluss zu verbessern, sondern auch die Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger zu erhöhen. Doch wer das neue Verkehrsschild nicht kennt, riskiert mit der steigenden Anzahl an Bußgeldern ein böses Erwachen.