Derzeit wird eine neue Altersbegrenzung für den Führerschein in Deutschland diskutiert. Wer nun aber denkt, dass man dann noch früher seine Fahrlizenz erwerben kann, der wird nun leider enttäuscht.
Wer den Wunsch hat, schon als Minderjähriger allein Auto zu fahren, dürfte jetzt aufhorchen. Denn die Altersbegrenzung für den Führerschein soll sich verschieben. Jedoch soll sie nicht weiter nach unten, sondern vielmehr in die Höhe geschraubt werden.
Jetzt will man die Altersgrenze für den Führerschein weiter in die Höhe schrauben
Die aktuelle Rechtslage hierzu sieht folgendermaßen aus: Mit 16 kann man bereits damit beginnen, Fahrstunden zu nehmen. Zur Prüfung zugelassen ist man aber erst mit 17 Jahren. Allein – das heißt ohne Begleitperson im Auto – darf man allerdings erst mit 18 Jahren durch die Straßen fahren. Während eine Zeit lang darüber diskutiert wurde, diese Altersbegrenzung für den Führerschein noch weiter nach unten zu senken, steht jetzt ein ganz neuer Vorschlag im Raum. Bedauerlicherweise geht es dabei nicht um eine Vergünstigung der Fahrlizenz, obwohl diese mittlerweile fast 5.000 Euro in Deutschland kostet. Vielmehr macht nun eine andere Forderung die Runde. Somit soll man erst ab 26 Jahren seinen Führerschein machen dürfen. Doch es kommt noch krasser: Das soll nur für Männer gelten.
In einem Punkt hat der Verkehrsexperte Andreas Knie recht. Am gefährlichsten für den Straßenverkehr sind junge Männer. Demnach verursachen junge Männer zwischen 18 und 25 Jahren sowohl die meisten als auch die schwersten Unfälle. Besonders auffällig ist dabei das erhöhte Risiko für riskantes Fahrverhalten wie Geschwindigkeitsüberschreitungen, Alkohol- oder Drogenkonsum am Steuer und zu schnelles Fahren bei schwierigen Bedingungen. Für Herrn Knie gibt es eine ganz einfache Lösung. Die Altersbegrenzung für den Führerschein sollte für Männer bei 26 Jahren liegen. Aber lässt sich das wirklich so durchsetzen?
Die neue Regelung soll nur für junge Männer gelten
Dass die Umsetzung dieser Idee endlose Schwierigkeiten mit sich brächte, weiß auch der Berliner Verkehrsforscher. Ein solches Gesetz gälte als diskriminierend, da es den Prinzipien der Gleichbehandlung widerspricht, welche im Grundgesetz fest verankert sind. In Deutschland sind Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts grundsätzlich untersagt. Besonders unfair wäre es dem Großteil derjenigen Männer gegenüber, die sich aufmerksam und rücksichtsvoll im Straßenverkehr verhalten. Zwar würde Andreas Knie seine Altersbegrenzung für den Führerschein weiterhin begrüßen, weil für ihn die Sicherheit aller an erster Stelle steht. Aber dass dies mit unseren Grundsätzen nicht vereinbar ist, sieht auch er ein. Daher folgt auch gleich sein nächster Vorschlag.
Für ebenjene Gruppe, die die Fahrerlizenz in seinen Augen erst mit 26 Jahren erwerben können sollte, sieht er vor, dass diese nur in schwächeren Autos fahren dürfen sollte. Denn mit einem Smart lasse sich nicht so viel Schaden anrichten wie mit einem Ford Raptor. Doch auch dies dürfte nur schwer umzusetzen sein. Am Ende bleibt die Frage, ob es wirklich die Lösung ist, das Alter für den Führerschein zu erhöhen, oder ob nicht eher ein Umdenken in der Verkehrserziehung erforderlich ist, um die Sicherheit auf unseren Straßen zu garantieren.