In einem bahnbrechenden Schritt hat das erste deutsche Bundesland nun beschlossen, dass E-Autos überall kostenlos stehen dürfen. Dort, wo andere zahlen müssen, sparen die Elektroauto-Fahrer eine Menge Geld.
Es ist ein besonderes Vorrecht, das man in diesem Ausmaß noch nicht gesehen hat. In einem ersten deutschen Bundesland darf man bald E-Autos völlig kostenlos überall abstellen. Dass das auch Neid und Kritik auf den Plan ruft, ist klar.
Parkprivilegien für Besserverdienende: Warum die neue Regelung so polarisiert
Neid ist eigentlich keine schöne Sache. Aber wenn die einen etwas umsonst bekommen, zahlen die anderen meistens drauf. Denn wenn die Parkgebühren in den Kassen fehlen, weil in dem folgenden Bundesland alle E-Autos kostenlos parken dürfen, treiben die Kommunen es an anderer Stelle ein. Somit ist es naheliegend, dass nicht jeder dieses neue Gesetz begrüßt. Natürlich könnte man es auch als Anreiz sehen, sich selbst einen Stromer zuzulegen. Aber so einfach ist das nicht. Obwohl sie ohnehin schon mehr in der Anschaffung kosten als Verbrenner, werden E-Autos in Deutschland jetzt noch teurer. Darum ist die Gesetzesänderung nicht nur eine Förderung der E-Mobilität – sie verschenkt zudem Sonderrechte an die Privilegierten, die sich ein Elektroauto leisten können.
Außerdem profitieren nicht einmal alle elektrischen Fahrzeuge von der neuen Regelung. In Bayern, wo die Maßnahme ab April 2025 gelten soll, sind nur Elektroautos mit einem E-Kennzeichen für die gratis Parkzeit berechtigt. Das bedeutet, dass Plug-in-Hybride, die diese Kennzeichnung oft nicht erhalten, außen vor bleiben. Markus Söder, der Ministerpräsident des Freistaats, verteidigt die Entscheidung und betont, dass solche Schritte notwendig seien, um die Elektromobilität wieder ins Rollen zu bringen. Somit dürfen jetzt im gesamten Bundesland E-Autos für bis zu drei Stunden auf Parkplätzen kostenlos stehen. Ganz so neu ist die Idee dabei gar nicht, sie wurde nur ausgeweitet. In Städten wie München, Nürnberg oder Augsburg gibt es nämlich bereits ähnliche Programme. So dürfen Elektroautos mit einem E-Kennzeichen in München bis zu zwei Stunden kostenlos parken.
Ähnliche Projekte sind in der Vergangenheit bereits mehrfach gescheitert
Das Vorbild des Freistaats sorgt natürlich auch für Diskussionen in anderen Bundesländern. Doch das Thema ist strittig. Das sieht man auch daran, dass Städte wie Stuttgart oder Hamburg ihre eigenen Parkprivilegien für E-Autos in den vergangenen Jahren wieder abgeschafft haben.
E-Autofahrer, die in Bayern unterwegs sind, dürfen sich selbstverständlich freuen. Bis Ende 2026 parken in dem ganzen Bundesland alle E-Autos völlig kostenlos – zumindest für drei Stunden. Danach wird man auswerten, ob das Projekt fortgeführt wird – oder ob die Gegner mit ihren Protesten gewinnen, weil sie keine Lust haben, die Parkprivilegien von Besserverdienenden zu bezahlen.