Pannen-Welle: Immer mehr Elektroautos haben Batterieprobleme

Ein rotes E-Auto der Marke Tesla befindet sich auf der Hebebühne einer Werkstatt. Man führt eine Fahrzeuguntersuchung durch, um mögliche Schäden an dem Stromer festzustellen.
Symbolbild © imago/MiS

Damit haben Fans von E-Autos wohl nicht gerechnet. Eine Pannenwelle zeugt davon, dass immer mehr Elektroautos Batterieprobleme haben. Sie erweisen sich damit als weniger zuverlässig als eigentlich gedacht.

Immer wieder verzeichnet man in Deutschland Pannen im Straßenverkehr. Damit in Verbindung stehen auch immer häufiger Stromer. Denn Elektroautos scheinen besonders anfällig zu sein, weil sie doch noch allzu oft Batterieprobleme haben.

Wenn der Motor schweigt – die unsichtbare Gefahr im Alltag

Im Jahr 2024 erreichte die Zahl der Pannenhilfen in Deutschland einen neuen Höchststand: Über 3,6 Millionen Mal rückte der ADAC aus, um liegen gebliebene Fahrzeuge wieder flottzumachen. Ein Anstieg von knapp 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Hauptursache bleibt die Starterbatterie, verantwortlich für rund 45 Prozent aller Pannen. Besonders betroffen sind dabei Fahrzeuge mit einem Alter zwischen 18 und 23 Jahren, die ADAC-Daten zufolge die höchste Pannenwahrscheinlichkeit aufweisen.

Das Durchschnittsalter aller in Deutschland zugelassener Fahrzeuge lag Anfang 2025 bei 10,6 Jahren – ein Rekordwert. Ältere Fahrzeuge neigen eher zu technischen Mängeln, insbesondere wenn Wartungsintervalle nicht regelmäßig eingehalten werden. Korrodierte Kontakte, poröse Kabel und versagende Steuergeräte sind häufige Probleme, die zu Pannen führen können.Zudem zeigt sich, dass viele Autofahrer bei technischen Problemen schneller den Pannendienst rufen, anstatt selbst Hand anzulegen. Dies führt zu einer genaueren Erfassung von Pannenursachen, aber auch zu einer höheren Belastung der Pannenhilfsdienste.

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Wenn moderne Technik schlappmacht – Elektroautos und ihre verborgene Schwäche

Auch Stromer sind nicht immun gegen Pannen. 2024 zählte man in Deutschland rund 43.700 Einsätze bei Elektrofahrzeugen – satte 46 Prozent mehr als im Vorjahr. Der häufigste Grund: die 12-Volt-Starterbatterie. Ohne sie funktionieren selbst bei voller Antriebsbatterie weder die Elektronik noch das Fahrzeug selbst. Bordcomputer, Zentralverriegelung oder Heizung bleiben dann einfach aus. Besonders heikel: Viele E-Autos verbrauchen auch im Stand Strom – durch Systeme wie Wärmepumpen oder ständig vernetzte Steuergeräte. Wenn das Fahrzeug dann mehrere Tage unbewegt bei Minusgraden steht, entlädt sich die Starterbatterie schnell.

Ein Start ist nicht mehr möglich, obwohl die große Traktionsbatterie noch genug Energie hätte. Ein weiteres Problem: Der Irrglaube, Elektroautos kämen ohne Wartung aus. Das führt dazu, dass Kontrollintervalle oft vernachlässigt werden. Dabei gilt auch für E-Fahrzeuge: Regelmäßige Checks sind Pflicht. Nicht nur für die große Batterie, sondern gerade für die kleine Starterbatterie, die oft übersehen wird – bis sie versagt.