Pendler: Deutsche Bahn stampft wichtiges Angebot komplett ein

Eine Menschenmenge auf einer Treppe vor einer S-Bahn-Station. Die Fahrgäste gehen die Treppe geschäftig hoch oder runter, um ihren Zug zu erwischen. Das Logo der Deutschen Bahn ist ebenfalls zu sehen.
Symbolbild © imago/Wolfgang Maria Weber

Pendler haben es schwer in Deutschland, ganz gleich, ob sie mit dem Bus, der Bahn, dem Fahrrad oder dem Auto unterwegs sind. Nun macht die Deutsche Bahn es ihnen noch schwerer und stampft ein wichtiges Angebot komplett ein.

Pendler und Bahnreisende stehen vor einer großen Veränderung. Ein wichtiges Angebot der Deutschen Bahn fällt weg – mit Folgen für den Alltag vieler Reisender. Auf diesen Umbruch war keiner vorbereitet und schon wieder steht die DB in der Kritik.

Ein Umbruch mit unerwarteten Folgen für Millionen Fahrgäste

Seit Jahren gilt die Digitalisierung des Schienenverkehrs als Schlüssel zur Modernisierung. Automatisierte Systeme sollten nicht nur Verspätungen reduzieren, sondern auch das Fahren sicherer und effizienter machen. Bisher galt Deutschland als Vorreiter in diesem Bereich. Inzwischen deutet sich jedoch eine Kehrtwende an.

Interne Dokumente zeigen, dass die Deutsche Bahn einige ihrer ambitioniertesten Digitalprojekte überdenkt. Während öffentliche Großprojekte wie der Bahnknoten Stuttgart weiterhin voranschreiten, verlagert das Unternehmen seine Investitionen zunehmend auf Technologien, die kurzfristige Effekte versprechen. Diese Neuausrichtung könnte weitreichende Folgen haben – für die Innovationskraft des Landes, die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn und nicht zuletzt für Millionen von Fahrgästen.

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Besonders betroffen ist ein Vorzeigeprojekt der Bahnindustrie: der automatisierte Zugverkehr. Ursprünglich war geplant, zwei hochmoderne Regionalzüge mit innovativer Sensortechnik auf eine Teststrecke zu schicken. Die Züge sollten selbstständig fahren, Hindernisse erkennen und sich in Echtzeit an veränderte Streckenbedingungen anpassen. Experten sahen darin den Beginn einer neuen Ära des Bahnreisens. Vor allem für Pendler wäre dies eine enorme Erleichterung bei täglichen Fahrten

Doch nun kommt die abrupte Kehrtwende. Ab 2026 beendet die Deutsche Bahn die Testphase, ohne die Technik in den Regelbetrieb zu übernehmen. Als Gründe nennt das Unternehmen veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen und eine strategische Neuausrichtung. Die Entscheidung sorgt für Unverständnis, denn die Entwicklung war weit fortgeschritten, und der Bund hatte bereits Millionen Euro Fördergelder investiert. Gleichzeitig setzen andere Länder gezielt auf Automatisierung. In Japan verkehren bereits selbstfahrende Schnellzüge, und Frankreich arbeitet an autonomen Güterzügen. Während Deutschland also auf bewährte Strukturen setzt, droht der Innovationsvorsprung zu schwinden. Experten warnen: Ohne mutige Investitionen in moderne Technologien könnte die Deutsche Bahn mittelfristig ins Hintertreffen geraten.