Preisklatsche: Kleine E-Autos sind doppelt so teuer wie Verbrenner

Eine Familie steht vor einem Elektroauto. Dahinter liegt ihr Haus, auf dessen Dach Sonnenkollektoren angebracht sind. Der Vater zeigt der Mutter etwas auf seinem Smartphone. Sie lächelt und hält die kleine Tochter auf dem Arm. Währenddessen lädt das E-Auto seine Batterie auf. Es handelt sich um eine deutsche oder ausländische E-Automarke.
Symbolbild © istockphoto/Halfpoint

E-Autos sind in Deutschland noch immer kein Kassenschlager, doch scheinbar sind sogar kleine Modelle doppelt so teuer wie Verbrenner. Das dürfte den Verkauf nicht gerade ankurbeln, vor allem in der aktuellen Wirtschaftssituation in Deutschland.

Die E-Mobilität hat es in Deutschland immer noch schwer. E-Autos sind auch 2024 oft nur Ladenhüter – da hilft auch nicht der Umstand, dass neusten Berechnungen zufolge schon kleine Modelle doppelt so teuer sind wie Verbrenner.

Kleine Elektroautos: Zwischen hohen Erwartungen und ernüchternder Realität

Der Wechsel zu Elektroautos bleibt ein umstrittenes Thema, das oft von hohen Erwartungen begleitet wird. Nun offenbart eine neue ADAC-Analyse jedoch eine kompliziertere Realität, insbesondere bei kleinen Elektrofahrzeugen. Diese Modelle sind überraschend teuer, was verständlicherweise sowohl Verbraucher als auch Experten und sogar die Politik ins Grübeln bringt.

Denn die tatsächlichen Kosten eines Fahrzeugs umfassen mehr als nur den Kaufpreis und die Betriebskosten. Die Total Cost of Ownership (TCO), die auch Wertverlust und Wartungskosten berücksichtigt, bietet ein vollständigeres Bild der finanziellen Belastung. Die ADAC-Analyse zeigt, dass kleine Elektroautos im Vergleich zu ihren benzinbetriebenen Gegenstücken oft nicht wettbewerbsfähig sind. Beispielsweise kostet der VW eUp! fast doppelt so viel wie die Benzinversion. Ähnliche Trends sind bei Modellen wie dem Opel Corsa und dem Fiat 500 zu beobachten.

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Diese Elektroauto-Modelle sind der Lichtblick am Horizont

Obwohl kleine Elektroautos teure Investitionen bleiben, bietet die Mittelklasse Hoffnung. Sogar bei einem Dieselpreis von 2 Euro pro Liter sind die Gesamtkosten für den Besitz eines kleinen Elektroautos höher, was vor allem auf die hohen Abschreibungen zurückzuführen ist. Doch der ADAC stellt fest, dass Elektrofahrzeuge in der Mittelklasse dennoch unterm Strich wirtschaftlicher sind. Ein Vergleich zwischen dem Golf 1.5 eTSI Life DSG und dem ID.3 Pro zeigt, dass der ID.3, nach Abzug der Förderungen, rund 2.000 Euro günstiger ist.

Selbst bei steigenden Strompreisen behalten Elektroautos in der Mittelklasse ihre Kostenvorteile. Bei einem Strompreis von bis zu 80 Cent pro Kilowattstunde und Benzinpreisen von 1,50 Euro pro Liter sind Elektrofahrzeuge in diesem Segment wirtschaftlicher. In der oberen Mittelklasse jedoch bleiben Elektroautos nur dann im Vorteil, wenn der Strompreis unter 70 Cent pro Kilowattstunde liegt. Der ADAC betont dabei die Notwendigkeit, die Mobilität bezahlbar zu halten, insbesondere im Kleinwagensegment, das die breite Masse ansprechen soll. Preissenkungen seien hier entscheidend, um die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu erhöhen und den Übergang zur Elektromobilität zu beschleunigen.