Preiswende: Elektroautos werden immer günstiger in Deutschland

Eine Familie steht vor einem Elektroauto. Dahinter liegt ihr Haus, auf dessen Dach Sonnenkollektoren angebracht sind. Der Vater zeigt der Mutter etwas auf seinem Smartphone. Sie lächelt und hält die kleine Tochter auf dem Arm. Währenddessen lädt das E-Auto seine Batterie auf. Es handelt sich um eine deutsche oder ausländische E-Automarke.
Symbolbild © istockphoto/Halfpoint

Mit dieser Preiswende hat vor einem Jahr wohl noch niemand gerechnet. Einige Elektroautos scheinen immer günstiger in Deutschland zu werden, doch ist diese Entwicklung nicht ganz einfach und birgt auch Schattenseiten.

Es scheint, als würde der Preis-Schock ausbleiben. Bestimmte Elektroautos gibt es nun immer günstiger in Deutschland zu haben und für diese Entwicklung sorgt vor allem ein bestimmtes Modell.

Neue Dynamik auf vier Rädern: Eine Entwicklung, die überrascht

Lange galt der Umstieg aufs E-Auto als teure Überzeugungstat. Doch jetzt stellt ein frisches Modell diese Annahme auf den Kopf. Der Skoda Elroq, ein kompaktes Elektro-SUV, tritt mit einem Einstiegspreis von 33.900 Euro an und ist damit sogar günstiger als sein Benziner-Pendant Karoq. Dieses Preissignal sorgt nicht nur für Aufsehen, sondern rückt das E-Auto erstmals als günstige Alternative ins Rampenlicht. Technisch steht der Elroq auf der bewährten MEB-Plattform von VW. Mit 170 PS, rund 420 Kilometern Reichweite nach WLTP und einem Ladevorgang von 20 Minuten auf 80 Prozent an Schnellladesäulen bietet er genau jene Alltagstauglichkeit, die viele bislang vermisst haben.

Interessant ist dabei, dass Skoda dieses Modell mit dem klaren Ziel herausbringt, die Elektromobilität für breite Käuferschichten attraktiv zu machen. Im Vergleich zur Konkurrenz, bei der ähnliche Fahrzeuge oft deutlich mehr kosten, positioniert sich der Elroq als Einstieg in eine neue Preisrealität. Das könnte Signalwirkung auf andere Hersteller haben – und mittelfristig die Preispolitik des gesamten Marktes verschieben. Die eigentliche Revolution zeigt sich jedoch erst im Zusammenspiel von Fahrzeug, Stromkosten und Infrastruktur. Denn hier entscheidet sich, ob der neue Preistrend tatsächlich auf Dauer Bestand hat.

Lesen Sie auch
Auto wird verbannt: Immer mehr Bürger werden zu Fußgängern

Elektroautos immer günstiger – aber nur, wenn eine wichtiger Aspekt passt

Trotz sinkender Fahrzeugpreise bleibt das Laden in Deutschland teuer. Im Schnitt zahlen Autofahrer rund 55 Cent pro Kilowattstunde – an Schnellladern mitunter bis zu 70 Cent. Deutlich günstiger zeigt sich das Ausland: In China kostet Nachtstrom rund fünf Cent pro Kilowattstunde. Für eine Fahrt von 400 Kilometern fallen dort also nicht einmal drei Euro an. Das Problem in Deutschland liegt oft bei regionalen Stromanbietern mit wenig Wettbewerb. Experten fordern daher ein neues Modell, das allen Versorgern Zugang zu öffentlichen Ladesäulen gewährt. So könnte ein echter Preiskampf entstehen – und die Strompreise würden merklich fallen.

Ein Beispiel dafür, wie es gehen könnte, liefert der Nachtladebonus von E.ON. Wer sein Auto nachts lädt, profitiert von günstigeren Tarifen – ein Modell, das Netze entlastet und Kunden spart. Sollte sich dieses System etablieren, wäre das nicht nur ein Gewinn für Autofahrer, sondern auch für die Energiewende. Klar ist: Der Elroq zeigt, was preislich möglich ist. Kombiniert mit durchdachten Stromtarifen und einer besseren Ladeinfrastruktur könnte daraus eine echte Erfolgsgeschichte für die Elektromobilität in Deutschland werden.