Rätselhaftes Verkehrsschild sorgt für Bußgeldwelle – “Ahnungslos”

Verkehrsschilder im Winter. "Vorfahrt gewähren", "rechts abbiegen" im Vordergrund. Dahinter blaue Zeichen mit Lkw sowie ein oranges Schild mit einem Pfeil, der geradeaus zeigt. Dahinter ist eine Ampel, die grün anzeigt.
Symbolbild © istockphoto/Askolds

Wer hierzulande mit dem Auto unterwegs ist, hat es mit zahlreichen Straßenschildern und Verkehrsregeln zu tun. Sie zu kennen, schützt vor Bußgeldern und Strafen. Ein rätselhaftes Verkehrsschild jedoch lässt die meisten Autofahrer ahnungslos zurück.

Ein unscheinbares Schild sorgt auf deutschen Straßen für Verwirrung – und verursacht bei Unachtsamkeit eine hohe Geldstrafe. Immer mehr Autofahrer sind ahnungslos und tappen in die Falle, denn ein solch rätselhaftes Verkehrsschild sieht man nicht alle Tage.

Verdeckte Gefahr am Straßenrand – warum dieses Schild Leben schützen soll

Es gibt Verkehrszeichen, die kennt jeder – und es gibt Schild 277.1. Seit seiner Einführung im Zuge der StVO-Reform von 2020 hängt es an einigen wenigen, dafür umso kritischeren Stellen: auf Brücken, in engen Altstadtgassen oder an Baustellen. Wer es übersieht, fährt nicht nur an einer Regel vorbei, sondern an einem stillen Lebensretter. Denn das Schild bedeutet nicht nur “Achtung, eng!”, sondern: Überholen verboten. Und zwar ausschließlich für Autos und Lkw gegenüber einspurigen Fahrzeugen wie Fahrrädern, Mopeds oder Rollern.

Was viele nicht wissen: Dieses Verbot geht über die bekannten Mindestabstände von 1,5 Metern innerorts und zwei Metern außerorts hinaus. Hier darf selbst bei vermeintlich genug Platz kein Überholmanöver stattfinden. Dass das nötig ist, belegen zahlreiche Studien aus der Unfallforschung. Schon die Druckwelle eines überholenden Autos kann Fahrradfahrer aus der Spur bringen. Besonders an Engstellen, wo kaum Raum zum Ausweichen bleibt, entscheidet das Schild 277.1 über Sicherheit. Und manchmal sogar über die Gesundheit oder gar das Leben.

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Rätselhaftes Verkehrsschild – warum Ahnungslosigkeit richtig teuer wird

Das kleine runde Schild zeigt ein rotes Auto neben einem Motorrad und Fahrrad – vielen fällt es im Vorbeifahren kaum auf. Wer aber im Bereich dieses Zeichens ein einspuriges Fahrzeug überholt, riskiert nicht nur ein Bußgeld zwischen 70 und 150 Euro, sondern auch einen Punkt in Flensburg. Bei konkreter Gefährdung droht sogar ein Fahrverbot.

Gesetzlich ist das in § 5 Abs. 4 StVO fest verankert: Mehrspurige Kraftfahrzeuge dürfen an solchen Stellen keine einspurigen überholen – unabhängig von Geschwindigkeit oder Abstand. Das macht 277.1 zu mehr als nur einem Warnschild: Es ist ein klares Verbot mit Nachdruck. Trotzdem verwechseln viele Autofahrer es mit anderen Verbotsschildern wie 276 oder 277, die andere Fahrzeuggruppen betreffen. Dabei hilft schon ein kurzer Blick auf die Symbolik – oder noch besser: sich vorab mit neuen Schildern vertraut zu machen, etwa über Onlinekarten mit Verkehrszeicheninfos.