Mit der neuen Regierung werden wohl oder übel einige Dinge in Deutschland teurer, denn sie plant vor allem für Autofahrer neue Gebühren. Das könnte die Menschen auf der Straße hart treffen.
Die große Verkehrswende, die viele Politiker befeuern, nimmt langsam richtig Fahrt auf. Doch ohne Kosten geht es nicht. Auf Millionen Autofahrer im Land kommen deshalb neue Gebühren zu, welche die Regierung bereits geplant hat.
Mobilitätsreform startet – alte Fahrgewohnheiten wanken
Die frisch vereinte Regierungskoalition krempelt die Verkehrspolitik um. Im Fokus steht die Autobahn GmbH: Sie soll künftig Kredite aufnehmen dürfen, um Schlaglöcher und Brückenlücken zügig zu schließen. Gleichzeitig taucht die längst vergrabene Pkw-Maut wieder auf. Fachleute rechnen damit, dass jeder Autofahrer – nicht nur Touristen – künftig blechen muss. Ob als Jahresvignette für rund 120 Euro oder als strecken- und emissionsbasierte Abgabe: Wer viel unterwegs ist, zahlt künftig deutlich mehr. Besonders CO₂-intensive Fahrten könnten spürbar teurer werden, da auch Landstraßen einbezogen sein sollen.
Die Debatte um ein generelles Tempolimit von 130 Kilometer pro Stunde gewinnt neue Schärfe, während die Union auf intelligente, digitale Schilder setzt, die sich dem Verkehrsaufkommen anpassen. EU-Studien legen nahe, dass strengere Grenzen den Spritverbrauch um bis zu 5 Prozent senken können. Ein interessanter Nebeneffekt: Mehr Tempokontrollen könnten Fahrten entspannter machen und Staus reduzieren, wie erste Versuche in Frankreich gezeigt haben.
Trotz Teuerung gibt es auch gute Nachrichten
Für Pendler bringt das Koalitionspapier dagegen Erleichterung. Ab dem 21. Kilometer erhöht sich die Entfernungspauschale nämlich auf rund 40 Cent pro Kilometer. Menschen mit langen Arbeitswegen sparen so Hunderte Euro im Jahr, obwohl die echten Kosten bei um die 50 Cent pro Kilometer liegen. Zur Abdeckung dieser Lücke plant die Regierung zudem Ausbauhilfen für E-Tankstellen entlang wichtiger Pendlerstrecken.
E-Auto-Käufer sollen von neuen Kaufanreizen profitieren. Eine Innovationsprämie von bis zu 7.000 Euro für Neuwagen und 3.000 Euro für gebrauchte lockt speziell Haushalte mit geringerem Einkommen. Firmen erhalten verlängerte Abschreibungen bis 2030 – ein Ausbau der Dienstwagenförderung steht ebenfalls im Raum. Gleichzeitig erarbeiten Finanzministerien die Details einer Jahresvignette oder einer nutzungsabhängigen Klima-Maut, die zwischen 100 und 300 Euro pro Jahr kosten könnte. Wer jetzt in Elektromobilität investiert, profitiert von Prämien und Steuervergünstigungen. Doch Vielfahrer sollten die geplanten Straßengebühren im Blick behalten. Denn eine digitale Vignette, wie sie Österreich und die Schweiz nutzen, könnte schon ab 2026 in Deutschland starten. Unternehmen empfehlen Experten, Fahrten zu bündeln und auf Ladezyklen zu achten – so greifen Prämien und Gebühren synchron und halten die Mobilitätskosten planbar.