Schock für Deutsche-Bahn-Kunden: Streiks an Weihnachten drohen

Ein großer Bahnhof in Deutschland ist mit Fahrbahngästen überfüllt. Die Menschen sammeln sich oder laufen mit ihren Koffern zu ihrem Gleis. Im Hintergrund leuchten Anzeigetafeln auf, die Informationen zu den Zügen geben.
Symbolbild © istockphoto/Alexander Farnsworth

Ausgerechnet zum Fest. Im Zuge neuer Tarifverhandlungen bereiten sich die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auf neue Streiks zu Weihnachten vor. Sollten die Gespräche scheitern, könnte uns schon ab November ein Bahn-Chaos erwarten. Wie wahrscheinlich ist dieses Szenario?

Zugreisende sollten am besten jetzt schon umplanen. Denn sollten die bald neu beginnenden Tarifgespräche der GDL mit der Deutschen Bahn scheitern, könnten erneut Streiks drohen, die auch Weihnachten betreffen. Bis 31. Oktober halten sich beide Parteien noch an einen gewissen Frieden. Heißt, bis dahin dürfen auch keine Warnstreiks stattfinden. Doch was passiert danach ab November? GDL-Vorsitzender Claus Weselsky schließt nicht aus, dass es auch an den Feiertagen zu Streik-bedingten Ausfällen bei der Bahn kommen kann.

Droht uns ein Monster-Streik im Winter?

Die GDL plant, über unbefristete Streiks abzustimmen, um in den anstehenden Tarifverhandlungen eine stärkere Verhandlungsposition zu erlangen. Der GDL-Vorsitzende Weselsky ist der Ansicht, dass Warnstreiks allein nicht ausreichen, um Einfluss auf die Verhandlungen zu nehmen. Daher erwägt die Gewerkschaft entweder gar keine Warnstreiks oder nur sehr kurze, um die rechtlichen Aspekte länger andauernder Arbeitskampfmaßnahmen zu klären.

Die Mitglieder der GDL sollen über diese Pläne in einer Urabstimmung entscheiden, die möglicherweise vor dem ersten Verhandlungstermin am 9. November stattfinden wird. Einen kompletter “Bahn-Blackout” kann man also noch verhindern. Zumindest in der Theorie. Doch viel Zeit bleibt vor allem angesichts der baldigen Herbstferien nicht mehr.

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Die Forderungen der GDL, die über alles entscheiden

Die GDL verlangt in den aktuellen Tarifverhandlungen eine Erhöhung der Löhne um mindestens 555 Euro pro Monat, eine Prämie zur Kompensation der Inflation und eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 38 auf 35 Stunden für Schichtarbeiter ohne eine entsprechende Lohnreduzierung. Die Gewerkschaft argumentiert zudem, dass diese Maßnahmen die Attraktivität der Berufe im Eisenbahnbereich erhöhen würde.

Das umstrittene Tarifeinheitsgesetz, das die Tarifverträge der gewerkschaftlichen Mehrheit in Betrieben bevorzugt, wird voraussichtlich auch in den Verhandlungen diskutiert. Weselsky, der seit 15 Jahren den Vorsitz der GDL innehatte, wird im September 2024 die Verantwortung an seinen Stellvertreter übergeben. Dies erzeugt ein Potenzial für Streit und langwierige Verhandlungen zwischen GDL und der Deutschen Bahn. Als Kunde und Fahrgast kann man lediglich hoffen, dass sich die Sache bis Weihnachten klären wird.