Jetzt kommen die Seilbahnen. Gleich mehrere Städte in Deutschland planen Großprojekte, die unsere Verkehrswelt für immer verändern könnten.
Vor allem einer Stadt in Nordrhein-Westfalen haben es die Seilbahnen angetan. Hier rechnet man schon fleißig mit sechsstelligen Beträgen, die in diese Technologie fließen sollen. Während es vorübergehend so aussah, als ob die Welt der Mobilität mit dem Aufkommen der E-Autos nur noch ein Thema kenne, kommen nun schwebende Bahnen ins Gespräch. Sie sind sie das Fortbewegungsmittel von morgen?
Super-Projekt
Seilbahnen gibt es schon lange und das in den verschiedensten Formen. Die meisten von uns kennen sie am ehesten aus dem Skiurlaub. Aber auch als Aussichtsmöglichkeit – wie zum Beispiel in Berlin in den Gärten der Welt – sind die Schwebebahnen schwer beliebt. Bedauerlicherweise konnten die fliegenden Gefährte noch nicht Einzug in Deutschlands “normales” Verkehrsnetz halten. Die Stadt Herne in NRW möchte das ändern und seine geplante Bahn an das öffentliche Verkehrsnetz anschließen.
An das Verkehrsnetz angeschlossen
Mit 150.000 Einwohnern ist Herne eine mittelgroße Stadt im Ruhrgebiet, umgeben von Bochum, Essen, Dortmund und Gelsenkirchen. Es ist Oberbürgermeister Frank Dudda von der SPD, der hier für das Projekt “Seilbahn” regelrecht brennt. Durch die Luft verbunden werden sollen der hernerische Stadtbezirk Wanne-Mitte mit der ehemaligen Zeche General Blumenthal. Die Zeche General Blumenthal war einst ein Steinkohlenbergwerk in Recklinghausen, der Nachbarstadt von Herne. Die ersten groben Schätzungen für die Kosten des Projekts belaufen sich auf 40 Millionen Euro.
Unterstützung der Politik
Aber nicht nur der regierende Bürgermeister der SPD wünscht sich diesen zukunftsweisenden Schritt. Denn tatsächlich kommt auch aus der Bundesregierung von der FDP – namentlich von Volker Wissing – grünes Licht. Der Verkehrsminister sieht ein großes Potenzial in den leise dahinschwebenden Seilbahnen. Vor allem, wenn es eng werde in der Stadt, biete die Luftfahrt seiner Meinung nach herausragende Möglichkeiten. Und da die Bahnen im Vergleich zu Flugzeugen ohne Kerosin laufen, sind sie obendrein ausgesprochen nachhaltig.
Es ist nicht so, als gäbe es noch keine Seilbahnen in Deutschland. Zwar hat das Projekt im Europa-Park Rust zurzeit riesige Schwierigkeiten bei seiner Durchsetzung, aber in Berlin, Koblenz und Köln beispielsweise fahren die Schwebebahnen schon seit Längerem mit großem Erfolg. Dass diese aber Teil des öffentlichen Personenverkehrs werden, wie es neben Herne jetzt auch Oberhausen plant, das ist neu. Wir sind jedenfalls sehr gespannt, wohin uns die Zeit und ihre großen Projekte führen werden.