
Tankstellen sind in vielen Städten ein alltäglicher Bestandteil der Versorgung. Benzin, Snacks, Getränke – für Kunden erscheinen Tankstellen als unkomplizierte Anlaufstellen. Jetzt führen einige Tankstellen eine neue Gegenstandspflicht ein.
Für die Beschäftigten bedeutet dieser Job weitaus mehr als nur Verkauf und Service, denn er ist geprägt von langen Arbeitszeiten, Nachtschichten und teilweise erheblichen Gefahren. Mitarbeitende stehen nicht nur im direkten Kundenkontakt, sondern tragen auch Verantwortung für die Sicherheit, insbesondere während der Nacht- und Spätschichten. In diesen Zeiten steigt das Risiko für Übergriffe, weshalb es jetzt eine neue Gegenstandspflicht gibt.
Gefährlicher Job: Tankstellenarbeit ist mit Gefahren verbunden
Tankstellen sind oft rund um die Uhr geöffnet. Nachtarbeit ist damit ein zentraler Bestandteil des Berufs. Studien der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zeigen, dass dauerhafte Nachtarbeit die Gesundheit belastet. Zu den möglichen Folgen gehören Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, verminderte Leistungsfähigkeit und psychische Belastungen. Die isolierte Arbeitsumgebung in der Nacht verschärft diese Effekte, da Mitarbeiter allein Verantwortung für die Sicherheit und den Ablauf der Station tragen.
Tankstellen gehören in Deutschland mit zu den am häufigsten von Raubüberfällen betroffenen Einzelhandelsbetrieben. Jährlich werden mehrere Hundert Überfälle auf Tankstellen registriert, insbesondere in den Nachtstunden. Faktoren wie Bargeldbestände, die offene Bauweise der Verkaufsräume und die oft isolierte Lage tragen dazu bei, dass Tankstellen als leicht zugängliche Ziele wahrgenommen werden. Um diese Risiken zu reduzieren, setzen Tankstellen auf spezielle Sicherheitsmaßnahmen wie Alarmknöpfe, Videoüberwachung oder bei Bedarf zusätzliche Nachtkräfte.
Sicherheitsmaßnahme: Tankstellen führen neue Gegenstandspflicht ein
Der Beruf an der Tankstelle erfordert kontinuierliche Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. Mitarbeiter müssen Kundenservice mit Sicherheitsbewusstsein verbinden. Allerdings gewinnen neben physischem Schutz auch organisatorische Maßnahmen an Bedeutung. Geschlossene Kassen, Sicherheitsschulungen, Notfallpläne und technische Überwachungssysteme sind zentrale Instrumente, um Risiken zu minimieren.
Seit Anfang Oktober gilt in den Niederlanden eine neue Regelung beim Verkauf von Tabakwaren an Tankstellen: Jeder Kunde muss beim Kauf von Zigaretten seinen Personalausweis vorlegen – unabhängig vom Alter. Die Maßnahme wurde von den Interessenverbänden der Mineralölbranche eingeführt und soll die Angestellten vor Konflikten und aggressivem Verhalten schützen. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Spannungen, wenn junge Erwachsene beim Kauf von Zigaretten nach ihrem Ausweis gefragt wurden. Allerdings ist diese Maßnahme umstritten, denn auch Rentner zum Beispiel müssen einen Ausweis vorlegen.














