Sparkurs: Bei Daimler droht Werkschließung sowie Personalabbau

Ein Mitarbeiter in einem Blaumann bedient in einer großen Fabrikhalle eine schwere Maschine. Es scheint eine Art Motor zu sein, der an einem Kran hängt und den der Arbeiter vorsichtig manövriert.
Symbolbild © imago/ Rainer Unkel

Mit einem erheblichen Sparkurs, der Werkschließungen sowie Personalabbau beinhalten könnte, will sich Daimler Truck wieder auf Erfolgskurs bringen. Das große Ziel: eine Kosteneinsparung von einer Milliarde Euro.

Nun zieht auch Daimler Truck aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage die Reißleine – ein Sparkurs, der sowohl Werkschließungen als auch Personalabbau vorsehen könnte, soll dafür sorgen, dass der Konzern eine Milliarde Euro an Kosten einspart.

Nicht nur Automobilbranche in der Krise – Daimler-Truck-Chefin sieht Gefahr

Es ist längst bis in die letzte Ecke Deutschlands vorgedrungen, dass die Automobilbranche in einer tiefen Krise steckt. Die Kunden kaufen nicht mehr mit so viel Begeisterung ein neues Fahrzeug. Der Grund ist ganz einfach: In unsicheren Zeiten mit hohen Ausgaben und festem Gehalt wollen viele keine längerfristige Verpflichtung eingehen. Wer weiß, ob der Arbeitsplatz in einem Jahr nicht doch auf einmal wegfällt? Heutzutage ist eben nichts mehr sicher, nicht einmal der Arbeitsplatz. Die über 1.300 gemeldeten Insolvenzen allein im Januar zeigen, dass alles sehr schnell zu Ende gehen kann.

Doch nicht nur die Privatkunden zeigen sich zurückhaltend. Auch die potenziellen Käufer von Nutzfahrzeugen investieren längst nicht mehr so eifrig wie noch vor einigen Jahren. Die Zahlen zeigen, dass es Daimler Truck, im Gegensatz zu anderen Herstellern von Nutzfahrzeugen, nicht schafft, einen guten Umsatz zu erwirtschaften. Konkurrenten von Daimler Truck liegen bei ca. fünfzehn Prozent Umsatzrendite. Laut Daimler-Truck-Chefin Karin Rådström ist das für die Zukunft des Unternehmens ein großes Problem.

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Massive Einsparungen könnten Werkschließungen und Personalabbau bedeuten – “Wir müssen jetzt handeln”

Deshalb sieht Karin Rådström einen dringenden Handlungsbedarf – und zwar jetzt. Man dürfe nicht erst an die Konsequenzen denken, wenn es schon zu spät sei und man mit dem Rücken zur Wand stehe, so die Daimler-Truck-Chefin. Sie strebt bis 2026 eine Einsparung von einer Milliarde Euro an. Eine solche Summe beinhalte auch einen Stellenabbau, sagt die Geschäftsführerin. Aber natürlich prüfe man auch andere Kostenpositionen wie Materialkosten und variable Kosten. Betriebsbedingte Kündigungen seien jedoch nicht vorgesehen. Von den 34.000 Mitarbeitern, die die Daimler AG in Deutschland beschäftigt, soll es Gerüchten zufolge 5.000 Arbeitsplätze treffen. Bestätigen wollte die Daimler-Truck-Chefin diese Zahl jedoch nicht. Denn die Verhandlungen mit dem Betriebsrat haben gerade erst begonnen.