Der Wintereinbruch trifft ganz Deutschland – doch in erster Hinsicht die Kunden der Deutschen Bahn. Denn letztere steht einmal mehr buchstäblich still. Es ist fast so, als käme der Winter jedes Jahr völlig unerwartet.
Da sinken die Temperaturen einmal unter den Nullpunkt, und schon steht alles still. Vielerorts fielen Züge aus. Und wieder wirkt es so, als hätte die Deutsche Bahn mit allem gerechnet – nur nicht mit einem Wintereinbruch.
Infrastruktur im Winterschlaf – ein paar Minusgrade und das System liegt lahm
Während sich reihenweise die Züge verspäteten oder sogar gänzlich ausfielen, mussten es Tausende Fahrgäste frierend am Bahnsteig aushalten. Es sind Nachrichten, die uns jedes Jahr ereilen, und man möchte meinen, dass man daraus gelernt habe. Doch das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Denn die neuesten Statistiken zeigen: Im vergangenen Jahr war mehr als jeder dritte Fernzug unpünktlich! Die Pünktlichkeits-Quote von 62,5 Prozent war die schlechteste seit mindestens 21 Jahren.
Somit braucht es noch nicht einmal einen Wintereinbruch, um die Deutsche Bahn aus der Spur zu bringen. Um diese peinlichen Zahlen aufzubessern, hat man nun zumindest Geld in die Hand genommen. Allein im letzten Jahr wurden sage und schreibe 17 Milliarden Euro in die Ausbesserung der teils völlig veralteten Infrastruktur investiert. Kann es also doch noch Grund zur Hoffnung geben? Die Bahn-Manager wollen die Erwartungen wohl lieber tief halten. Mit schnellen Verbesserungen sei nicht so schnell zu rechnen, heißt es da.
Selbst Milliarden-Investitionen sind wohl nur Tropfen auf den heißen Schienenstrang
Und das bestätigt sich immer wieder aufs Neue. Somit meldete die Deutsche Bahn gestern deutschlandweit Verspätungen und Zugausfälle. Vor allem in Nordrhein-Westfalen wurde der gestrige Sonntagmorgen zum frostigen Albtraum. Der Wintereinbruch führte zu massiven Störungen bei der Deutschen Bahn – sowohl im Nah- als auch im Fernverkehr. Ganz besonders betroffen war der Raum Dortmund, wo eine Weichenstörung aufgrund der Kälte den Verkehr zum Erliegen brachte. Die Ursache waren Temperaturen, die Anfang Januar einmal unter null Grad sanken – eine Situation, die alles andere als überraschend sein sollte.
Der diesjährige Wintereinbruch zeigt erneut, wie anfällig das Netz der Deutschen Bahn ist. Mit Blick auf die geplanten Investitionen bleibt zu hoffen, dass solche Szenarien in Zukunft nicht mehr die Regel bleiben. Doch bis dahin heißt es für die Fahrgäste: Warm anziehen und Geduld beweisen! Ob sich der eine oder andere durch diese kostenlose Neuheit bei der Deutschen Bahn doch noch ein wenig vertrösten lässt?