Strafe: Unsichtbare Kontrollen kommen auf deutschen Autobahnen

Auf mehreren fast parallel verlaufenden Straßen mit drei Spuren fahren Autos. Eine über das Bild gelegte Software zeigt, dass die einzelnen Fahrzeuge mit blauen Kreisen erfasst und gescannt werden. Gleichzeitig werden mithilfe von blauen Pfeilen der Abstand und die Geschwindigkeit der einzelnen Fahrzeuge gemessen.
Symbolbild © imago/ZUMA Press Wire

Auf vielen deutschen Straßen gelten bestimmte Geschwindigkeitsbegrenzungen und andere wichtige Regeln. Um diese durchzusetzen, setzen die Behörden in Zukunft zunehmend auf unsichtbare Kontrollen auf deutschen Autobahnen.

Temposünder und andere Autofahrer, die Regeln missachten, haben es vielerorts nicht leicht und werden schnell abgemahnt. Zur Einhaltung vieler Vorschriften setzt man verstärkt auf unsichtbare Kontrollen auf deutschen Autobahnen.

Brücken ächzen, Technik reagiert raffiniert: Achtung an viele Fahrer

Täglich wuchten Tausende Lkw ihre Last über Deutschlands Autobahnen – oft schwerer als erlaubt. Was nach harmlosen Kilogramm klingt, summiert sich zu einer gefährlichen Dauerbelastung. Brücken, die in den 60ern für weniger Verkehr konzipiert wurden, geraten dabei an ihre Grenzen. Auch Fahrbahnrisse und Spurrillen sind Folgen dieser stillen Überlastung, die jedes Jahr Milliarden an Sanierungskosten verursacht.

Bisher blieb das Problem oft unentdeckt, denn gezielte Kontrollen sind aufwendig und kostenintensiv. Doch genau das soll sich nun ändern: Auf der A4 in Nordrhein-Westfalen entsteht aktuell ein völlig neues Kontrollsystem – fest in die Fahrbahn integriert, mit Hightech-Sensorik und ohne jeden Stopp. Klingt futuristisch, ist aber schon Realität: Erste Bauarbeiten sind fast abgeschlossen, die Inbetriebnahme ist für 2026 geplant.

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Unsichtbare Kontrollen auf Autobahnen – die Abrechnung folgt wenige Meter später

Wer als Lkw-Fahrer zu schwer beladen unterwegs ist, merkt es in Zukunft kaum – bis eine digitale Anzeige zur Ausleitung auf den nächsten Rastplatz auffordert. Der Grund: Zwei unscheinbare Wiegestreifen im Asphalt messen per Druckimpuls, ob man das zulässige Gesamtgewicht überschritten hat. Liegt der Verdacht nahe, meldet ein Rechner das Kennzeichen an eine LED-Tafel – und der Fahrer muss raus.

Dort prüft ein Team des Bundesamts für Logistik und Mobilität das tatsächliche Gewicht auf einer geeichten Waage. Liegt es mehr als fünf Prozent über dem erlaubten Wert, drohen bis zu 452 Euro Bußgeld – und die Weiterfahrt ist erst nach Entladung möglich. Um Staus zu vermeiden, entstehen an den Rastplätzen zusätzliche Stellflächen. In der Pilotphase sollen täglich rund 500 Fahrzeuge kontrolliert werden. Bis 2028 will der Bund das System an 16 Standorten einsetzen. Übrigens: Vergleichbare Technik kommt international bereits in Mautsystemen und an Hafenzufahrten zum Einsatz. Studien zeigen, dass sie nicht nur für mehr Sicherheit, sondern auch für weniger CO₂ sorgt. Weil man damit Stopps reduziert und Verkehrsflüsse optimiert.