Fahrer von E-Autos haben jetzt Grund zur Freude. Bestimmte Strafen für E-Auto-Falschparker fallen weg, sodass keine Gebühren mehr anfallen. Einige Dinge sollte man dabei aber beachten.
Strafen für E-Auto-Falschparker sind ärgerlich, doch nun gibt es Entwarnung. In Zukunft gibt es hier keine lästigen Gebühren mehr. Besitzer eines Stromers haben Grund zum Jubeln – zumindest in einem bestimmten Fall.
E-Auto-Falschparker-Strafen sorgen für Verdruss: Das sind die Ausmaße
An über 3.500 öffentlichen Ladesäulen in Berlin tummeln sich abends und nachts E-Auto-Fahrer auf der Suche nach Strom. Doch wer sein Elektrofahrzeug länger als vier Stunden angeschlossen ließ, bezahlte bislang saftige Zusatzkosten: Zwei Cent pro Minute Blockiergebühr summierten sich auf knapp zehn Euro pro Nacht. Dieses Modell sollte Ladepunkte frei halten, führte aber zu entgegengesetzter Wirkung. Mietwohnungsbewohner ohne heimische Wallbox hatten kaum Ausweichmöglichkeiten. In dicht bebauten Vierteln blockierten überzählige Autos wichtige Parkplätze, während Fahrer ungeduldig umluden oder teurere Angebote nutzen mussten.
Doch E-Auto-Falschparker traf die Regelung am härtesten. Wer in Shopping-Zentren oder am Restaurant spontan nachlud und sein Kabel übersah, rutschte automatisch in den Strafmodus. Die Folge: Ladesäulen blieben besonders nachts ungefüllt, obwohl die Nachfrage hoch blieb. Experten betonen, dass ein schlankeres System die Auslastung optimieren könnte. Branchenbeobachter verweisen außerdem auf Pilotprojekte in Kopenhagen, wo Ladepunkte per App reserviert werden können. Berlin hingegen testet bisher nur eine digitale Anzeige freier Säulen. Angesichts steigender E-Auto-Zahlen drängen Verkehrs- und Energieverbände auf schnell umsetzbare Verbesserungen.
Wegfall der Blockiergebühr – Wer wirklich profitiert, überrascht
Ab dem 1. Juli 2025 beenden die Berliner Stadtwerke die Blockiergebühr für alle, die über Kreditkarte oder PayPal laden. Künftig bezahlen spontane Nutzer nur noch den Stromverbrauch. Dieses Entgegenkommen bringt vor allem Prepaid- und Gelegenheitsladegästen Erleichterung und könnte die nächtliche Auslastung der Infrastruktur deutlich erhöhen. Vertragskunden mit Ladekarten oder Abo-Modellen behalten ihre bisherigen Tarife.
Ein weiterer Vorteil der Maßnahme: Die Stadtwerke planen eine Reservierungsfunktion, mit der Ladepunkte im Umfeld von Wohnblöcken oder Supermärkten künftig festgebucht werden können. Eine solche Technik testet Paris bereits erfolgreich und reduziert Fehlwege um bis zu 40 Prozent, wie das französische Verkehrsministerium berichtet. Auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur wirken sich diese Änderungen ebenfalls positiv aus. Berlin investiert bis 2026 zusätzliche fünf Millionen Euro in neue Ladesäulen – darunter Schnelllader in Innenstadtlagen und Photovoltaik-Stationen in Randbezirken.