Studie zeigt: Immer weniger Deutsche können sich ein Auto leisten

Eine Frau befindet sich in einem Autohaus und lächelt. Sie umarmt gerade die Motorhaube eines neuen Autos. Dennoch können sich immer weniger Deutsche ein Auto leisten.
Symbolbild © istockphoto/Svitlana Hulko

Der Traum vom eigenen Fahrzeug rückt in immer weitere Ferne. Denn kaum noch ein Deutscher kann sich ein Auto leisten. Das beweist eine neue Studie.

Leider ist ein Auto für immer mehr Deutsche zum Luxusgut geworden, sodass es sich kaum noch jemand leisten kann. Die Zahl der Haushalte, die dazu in der Lage sind, sinkt stetig. Das hat natürlich auch Negativ-Auswirkungen auf unsere Wirtschaft.

Finanzielle Hürden wachsen: Neuwagen sind für immer mehr Deutsche unerreichbar

Der Trend, dass ein eigener Wagen für viele immer unrealistischer wird, spiegelt die aktuelle Situation perfekt wider. Da wären zum einen die Auswirkungen der steigenden Lebenshaltungskosten und zum anderen die allgemein unsichere Wirtschaftslage. Doch damit nicht genug. Denn die Preise für Neuwagen steigen weiter an – ganz genauso wie die Spritpreise. Und an die Anschaffung eines E-Autos ist für die allermeisten überhaupt nicht zu denken. Während es für die Deutschen früher üblich war, dass man sich ein Auto leisten konnte, gehört dieser Standard nun bedauerlicherweise der Vergangenheit an.

Die aktuelle Umfrage der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) hat ein ernüchterndes Bild gezeichnet. Fast die Hälfte (44 Prozent) der Deutschen, die bereits ein Auto besitzen, kann sich nicht mehr vorstellen, jemals wieder einen Neuwagen zu kaufen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: 69 Prozent halten Neuwagenpreise für viel zu hoch. Und tatsächlich sind diese Preise in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Im Durchschnitt liegen sie mittlerweile bei über 42.000 Euro – pro Auto. Das sind rund 30 Prozent (!) mehr als noch vor zehn Jahren. Weil sich immer weniger Deutsche ein Auto leisten können, denken sie über Alternativen nach. Dies könnte ein Gebrauchtwagen sein – oder der Komplett-Verzicht auf ein eigenes Fahrzeug.

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Neben den hohen Anschaffungskosten sorgt ein weiteres Problem für Zurückhaltung – der Wertverlust. Der Wert eines Neuwagens sinkt nach wenigen Jahren rapide, was ein erhebliches Risiko darstellt. Aber auch die viel beschworene E-Auto-Revolution scheint nicht die erhoffte Lösung zu bieten. Vor drei Jahren konnten sich noch 46 Prozent der Autofahrer vorstellen, auf ein Elektroauto umzusteigen. Heute ist diese Zahl auf 38 Prozent gesunken. Auch bei einem elektrischen Auto liegt der Hauptgrund darin, dass sich die wenigsten Deutschen eines leisten können. Zudem schrecken viele Verbraucher noch immer vor den Unsicherheiten der Ladeinfrastruktur und der Reichweite zurück.

Trotzdem sehr interessant: 52 Prozent der Befragten, die bereits Erfahrung mit einem E-Auto hatten, stehen einem Wechsel zu einem Stromer positiv gegenüber. Das bedeutet wohl, dass die Technologie an sich überzeugt.

Die Ergebnisse der Studie sind eindeutig: Ein eigener Wagen wird immer mehr zum Luxus. Steigende Neuwagenpreise, die Angst vor hohen Verlusten beim Wiederverkauf und die teuren E-Autos machen es stetig schwerer, den Traum vom eigenen Fahrzeug zu verwirklichen. Doch dieser Trend hat nicht nur Auswirkungen auf die Gesellschaft, sondern auch auf die deutsche Automobilindustrie. Wird sich die Autoindustrie in Zukunft auf preiswertere Modelle konzentrieren oder wird der Trend zum Carsharing weiter zunehmen? Wir stehen vor großen Umwälzungen.