Damit hätten auch die inbrünstigen Tesla-Fans nicht gerechnet und selbst Automarkt-Kenner überrascht diese Entwicklung. Tausende Cybertrucks warten auf Auslieferung und stapeln sich massenhaft bei Tesla, weil sie scheinbar niemand kaufen will
Immer wieder geriet der große amerikanische Mega-Autokonzern von Musk, Tesla, in die Kritik. Nun scheint es auch potenzielle Käufer abzuschrecken, denn tausende Cybertrucks kann Tesla nicht verkaufen, weshalb sie sich schon stapeln.
Kantig, kühn – und kaum gefragt: Teslas riskanter Zukunftswurf
Er war als elektrischer Meilenstein gedacht – mit Panzerstahl, Sci-Fi-Design und Elon-Musk-Siegel. Doch statt auf Highways glänzt der Cybertruck aktuell eher auf Satellitenfotos riesiger US-Lagerflächen. Schon seit Herbst 2024 stapeln sich dort fabrikneue Trucks – fertig gebaut, aber ohne Käufer. Der Bestand soll inzwischen über 10.000 Fahrzeuge betragen – ein Lagerwert von rund 721 Millionen Dollar. Tesla betont zwar die gesteigerte Effizienz der Produktion, doch in der Branche mehren sich Zweifel: Hat man sich mit dem Modell verkalkuliert? Die Preise wurden zuletzt deutlich angezogen, das günstigste Modell sogar gestrichen.
Doch selbst Rabatte in fünfstelliger Höhe scheinen nicht zu helfen. Der E-Pickup polarisiert – technisch eindrucksvoll, aber praktisch wenig gefragt. Auch das Timing ist unglücklich. Und die Konkurrenz schläft nicht. Ford verkauft mit dem F-150 Lightning einen deutlich günstigeren E-Pickup, Rivian punktet mit modernem Design und Premium-Feeling. Beide setzen auf klar definierte Zielgruppen. Tesla dagegen scheint zwischen Sci-Fi-Show und Nutzfahrzeug zu schwanken – und verfehlt damit den Massenmarkt. Noch 2023 war die Begeisterung groß, mit über einer Million Vorbestellungen. Doch heute sprechen die Bilder leerer Verkaufsflächen eine andere Sprache.
Tausende Cybertrucks bei Tesla – Symbol einer Krise mit Ansage
Der Rückschlag beschränkt sich nicht nur auf den Cybertruck. Auch die Bilanz des Gesamtunternehmens zeigt: Der Absatz ging im ersten Quartal 2025 um 32 Prozent zurück, die Aktie verlor die Hälfte ihres Werts. Analysten warnen: Die Lagerbestände könnten zum finanziellen Risiko werden – gerade deshalb, weil Tesla ursprünglich mit 250.000 verkauften Cybertrucks jährlich kalkuliert hatte.
Zudem häufen sich Rückrufe wegen technischer Mängel – von sich ablösenden Karosseriepaneelen bis hin zu Softwareproblemen. Gleichzeitig geraten Produktionsketten unter Druck, auch durch geopolitische Spannungen und steigende Rohstoffpreise. Elon Musk verschärft die Lage mit kontroversen Aussagen und politischen Allianzen. Seine öffentliche Präsenz wirkt zunehmend spaltend – auch für Teslas Kundenstamm. Während sich andere Hersteller bodenständig und kundenorientiert zeigen, bleibt Tesla ein Unternehmen zwischen Genie und Größenwahn.