Dass die Spritpreise an Autobahn-Tankstellen durch die Decke gehen, ist kein vages Gefühl, sondern durch Zahlen belegbar. Und das war längst nicht immer so extrem.
Manchmal bildet man sich ja ein, dass es früher besser war. Nun, bei den explodierenden Spritpreisen an deutschen Autobahn-Tankstellen ist dies wirklich der Fall. Die Hintergründe dazu sind wirklich skandalreif.
Ohne Limit: Autobahn-Tankstellen im Preisrausch
Die Autobahnraststätte Illertal/West an der A7 ist nur ein Beispiel – man könnte fast jede andere Autobahn-Tankstelle heranziehen, um den Spritpreis-Skandal aufzudecken. 2,25 Euro für einen Liter Super, während dieser am selben Tag in Düsseldorf gerade einmal 1,66 Euro kostete. Und sogar für Diesel verlangte die Raststätte satte 2,199 Euro pro Liter. Doch, wie gesagt, ist dieser Wahnsinn keine Ausnahme, sondern trauriger Standard. Und es bleibt nicht nur bei überteuertem Treibstoff. An einer deutschen Autobahnraststätte wird jegliches Grundbedürfnis zum Luxusartikel. Während man an einer “normalen” Tankstelle für einen halben Liter stilles Wasser etwa 1,10 Euro bezahlt, verlangt man an der Autobahn 3,99 Euro – für Wasser!
Doch womit begann dieser Preisrausch? Es war schon immer ein Problem, doch es hat sich verschärft. Autobahn-Tankstellen nutzen ihre Stellung ganz bewusst aus und schrauben dementsprechend nicht nur die Spritpreise nach oben. Hier fahren jeden Tag Tausende Autos vorbei, und irgendwann geht jedem Fahrer einmal der Tank aus. Oder er bekommt Hunger oder muss auf die Toilette. In solchen Momenten hat man keine Wahl und zahlt die schlimmen Preise. Der Skandal ist jedoch, dass die dreisten Preise kein Limit zu kennen scheinen. Und das hat seinen Grund. Zwar vermuten viele, dass Konzerne wie Aral oder Shell dahinterstecken. Doch tatsächlich gehört der Großteil der Autobahn-Tankstellen mit den Horror-Spritpreisen zur “Tank & Rast GmbH” mit Sitz in Bonn. Dieses Unternehmen betreibt 408 von insgesamt 440 Autobahntankstellen in Deutschland – und hat damit eine nahezu komplette Monopolstellung inne.
Monopol auf der Autobahn: Ein Unternehmen profitiert von diesem Wahnsinn
Und genau das ist das Problem. Ohne Konkurrenz gibt es keinen Wettbewerb, und ohne Wettbewerb steigen die Preise ins Unermessliche. Da wäre dringend staatliche Regulierung gefragt, um die Verbraucher zu schützen.
Vor fünf Jahren lag der preisliche Unterschied zu einer normalen Tankstelle noch bei maximal 25 Cent. Heute bezahlen wir bis zu 40 Cent pro Liter mehr, wenn wir auf der Autobahn tanken müssen.
Die stetig steigenden Spritpreise an Autobahn-Tankstellen sind alles andere als eine Illusion. Und ohne Wettbewerb oder staatliche Eingriffe wird sich daran wenig ändern. Für Autofahrer bedeutet das: Vorausschauend planen oder in den sauren Apfel beißen – auf der Autobahn hat der Verbraucher keine Wahl.