Tradition endet: Beliebter Deutscher Fahrrad-Hersteller ist insolvent

Ein Kunde oder ein Verkäufer stehen in einem Geschäft, in dem Fahrräder und E-Bikes verkauft werden. In der Auslage stehen und hängen verschiedene Modelle des deutschen Fahrrad-Herstellers.
Symbolbild © imago/Russian Look

Ein absolut traditionsreicher deutscher Fahrrad-Hersteller musste seine Insolvenz anmelden. Man konnte die finanziellen Probleme nicht überwinden. Dem Betrieb droht das Aus, Hunderte Angestellte stehen vor der Arbeitslosigkeit.

Mehr als einhundert Jahre Tradition – und schlussendlich die Insolvenz. Sowohl bekannt für seine Auftragsfertigungen als auch Eigenmarken, muss sich der deutsche Fahrrad-Hersteller seine Zahlungsunfähigkeit eingestehen. Die Produktionskosten sind zu hoch, während ausländische Importe wiederum zu günstig sind.
Vom Erfolg zum Konkurs: die traurige Wendung eines Traditionsunternehmens
Die Wurzeln des Unternehmens reichen sage und schreibe bis ins Jahr 1922 zurück. Zunächst konzentrierte man sich auf den Handel, aber später widmete man sich auch einer eigenen Produktion. Die Markennamen “Senator” und “Crown” erfreuten sich da besonders großer Beliebtheit, da sie fast konkurrenzlos erschwinglich waren. Doch leider änderten sich die Zeiten – auch für das Unternehmen aus Gütersloh. Somit hat der deutsche Fahrrad-Hersteller am 27. Dezember 2024 seine Insolvenz anmelden müssen. Auch einen Insolvenzverwalter, Axel Geese aus Bielefeld, hat man bereits für die Sprick Cycle GmbH und die übergeordnete Sprick Holding GmbH gefunden. Doch ob dieser noch einmal das Ruder herumreißen kann, ist noch unklar. Rund 500 Mitarbeitern bleibt derweil nichts weiter übrig, als zu hoffen und abzuwarten.
Bereits in den vergangenen Jahren zeichnete sich bei dem deutschen Fahrrad-Hersteller die Krise ab. Zwar gab es einst eine Zeit, in der Sprick im Jahr Umsätze von 112 Millionen Euro eingefahren hat. Doch die wachsenden Herausforderungen des sich wandelnden Marktes trieben das Unternehmen schließlich in die Knie. Im Jahr 2023 machte Sprick 6 Millionen Euro Verluste – eine dramatische Wendung nach all den Zeiten wachsender Umsätze und stabiler Gewinne. Heute ist der Wettbewerbsdruck durch günstige Importe immens gestiegen, während die Kosten für Rohstoffe durch die Decke gehen. Zudem hatte der Trend zu E-Bikes viele Hersteller dazu gezwungen, in neue Technologien und Produktionsprozesse zu investieren, was die finanziellen Ressourcen zusätzlich belastete. Denn das investierte Geld kommt bei Weitem nicht immer zurück. Die Insolvenz des deutschen Fahrrad-Herstellers, kann man also festhalten, ist das Ergebnis mannigfaltiger Faktoren.
Günstige Importe, teure Rohstoffe und E-Bikes: Das ganze finanzielle Dilemma 
Ob Sprick weiter fortbestehen kann, kann niemand sagen. Was man allerdings mit Sicherheit behaupten kann, ist, dass die Herausforderungen der Fahrradbranche härter denn je sind. Es bleibt, die Daumen zu drücke und dem Unternehmen alles Gute zu wünschen, solange es noch nicht zu spät ist. So ist es nämlich einer Gaststätte mit einem der größten Biergärten Deutschlands ergangen. Deren Türen sind bereits dauerhaft geschlossen.

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