In der Automobilwelt sorgt die Frage, was besser für die Zukunft ist – Verbrenner oder Stromer –, regelmäßig für Diskussionsstoff. Nun zeigt sich, dass über die Hälfte der Deutschen gegen ein Verbrenner-Verbot ist.
Rund um Klimaschutz, CO₂-Einsparungen und Nachhaltigkeit gibt es auf deutscher und europäischer Ebene viele Diskussionen. Der Verbrenner steht dabei allzu oft im Fokus der Debatten. Nun tut sich etwas Überraschendes, denn die Hälfte der Deutschen spricht sich gegen ein Verbrenner-Verbot aus.
Drohendes Verbrenner-Aus spaltet: Nicht überall wächst der Widerstand gleich
Die Diskussion über das geplante Verbot neuer Verbrenner-Fahrzeuge ab 2035 bleibt hitzig. In mehreren EU-Staaten regt sich starker Widerstand gegen die Pläne. Besonders in Österreich zeigt eine neue Umfrage, dass 37 Prozent der Befragten das Verbot vollständig aufheben wollen, während weitere 19 Prozent eine Verschiebung befürworten. Besonders überraschend: 5 Prozent sprechen sich sogar für ein Verbot von Elektroautos aus.
Auch in Frankreich und Italien ist eine Mehrheit gegen die geplanten Maßnahmen der EU. Viele Menschen fürchten, dass die Umstellung auf Elektroautos zu teuer oder technisch unausgereift sein könnte. Ein oft genannter Kritikpunkt ist die noch unzureichende Ladeinfrastruktur, die in ländlichen Regionen nicht mit der Nachfrage mithalten kann. Hinzu kommen wirtschaftliche Bedenken, da viele Arbeitsplätze in der Automobilindustrie direkt vom Verbrennungsmotor abhängen.
Hälfte der Deutschen gegen Verbrenner-Verbot: Warum die Kritik immer lauter wird
Auch in Deutschland zeigt sich eine ähnliche Entwicklung: Laut der Umfrage sind 34 Prozent der Befragten für eine vollständige Rücknahme des Verbots, während 20 Prozent zumindest eine spätere Umsetzung fordern. Zudem wünschen sich 4 Prozent ein Verbot von Elektroautos anstelle von Verbrennern. Insgesamt lehnen also 58 Prozent der Deutschen die aktuellen Pläne ab.
Besonders auffällig dabei ist der Altersunterschied in der Meinungsbildung. Während jüngere Menschen zwischen 18 und 24 Jahren das Verbot mehrheitlich unterstützen, steigt die Ablehnung mit zunehmendem Alter deutlich an. In der Gruppe 55+ fordern die meisten eine Rücknahme oder Verschiebung der Regelung. Ein weiterer Aspekt ist die zunehmende Zahl von Autofahrern, die sich vom Elektroantrieb abwenden. Laut Daten der HUK Coburg aus dem Jahr 2024 sind 34 Prozent der ehemaligen E-Auto-Besitzer wieder auf Benzin- oder Dieselmodelle umgestiegen – oft wegen fehlender Lademöglichkeiten oder hoher Unterhaltskosten. Die politische Debatte über das Verbrenner-Verbot dürfte also noch lange nicht beendet sein und vor allem im Autoland Deutschland weiterhin rege geführt werden.