
Menschen mit bestimmten Namen zahlen deutlich mehr für ihre Kfz-Versicherung – und das ganz ohne eigenes Zutun. Was wirklich hinter dieser überraschenden Ungerechtigkeit steckt, sorgt für Diskussionen.
Eine überraschende Analyse zeigt: Manche Menschen zahlen deutlich mehr für ihre Kfz-Versicherung – nur wegen ihres Vornamens.
Vornamen als Kostenfalle
Was zunächst wie ein schlechter Scherz klingt, ist tatsächlich das Ergebnis einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox: Menschen mit bestimmten Vornamen zahlen oft erheblich mehr für ihre Kfz-Versicherung. Betroffen sind vor allem einige der beliebtesten Männer- und Frauennamen der letzten Jahrzehnte. Doch wie kann ein Name Einfluss auf den Preis einer Versicherung haben? Werden Jennifer, Patrick oder Anna bewusst zur Kasse gebeten? Ganz so einfach ist es nicht – aber ungerecht fühlt es sich dennoch an.
Die Analyse zeigt, dass vor allem Frauen mit den Namen Jennifer, Jessica oder Anna spürbar tiefer in die Tasche greifen müssen. Für Jennifer liegt der Aufschlag bei durchschnittlich satten 46 Prozent gegenüber anderen Versicherten. Jessica zahlt 42 Prozent mehr, Anna kommt noch auf rund zwanzig Prozent. Auch bei Männern zeigt sich ein ähnliches Bild: Patrick landet ebenfalls auf der teuren Liste und zahlt rund dreißig Prozent mehr als der Durchschnittsfahrer. Ganz anders sieht es bei anderen Namen aus: Besonders günstig kommt etwa Uwe davon. Zwischen Patrick und Uwe liegen laut Verivox ganze 55 Prozent Unterschied. Bei den Frauen ist die Schere sogar noch größer – hier gilt Martina als Kosten-Glückspilz. Jennifer zahlt im Vergleich zu Martina im Schnitt ganze 86 Prozent mehr.
Der wahre Grund liegt im Alter
Versicherungsexperten erklären, dass dabei nicht der Name selbst entscheidend ist – sondern das Alter, das sich statistisch aus dem Namen ableiten lässt. Einige Vornamen waren in bestimmten Geburtsjahren besonders beliebt. Wer älter ist, fährt in der Regel länger Auto, hat mehr Fahrerfahrung und oft höhere Schadenfreiheitsklassen. Genau das senkt den Versicherungsbeitrag. Kurz gesagt: Heute 20-jährige Jennifers zahlen mehr – aber in einigen Jahren wird es auch für sie günstiger.
Wer die hohen Kosten umgehen will, sollte zudem auf Fristen achten: Wer zum kommenden Jahr wechseln möchte, muss seine Versicherung in der Regel bis zum 1. Dezember kündigen. Erhöht ein Versicherer jedoch später seine Beiträge, besteht ein Sonderkündigungsrecht. Und ein Wechsel kann sich lohnen: Neukunden erhalten mitunter bis zu dreißig Prozent günstigere Tarife. Angesichts der Tatsache, dass Kfz-Versicherungen seit 2020 um ganze 43,6 Prozent teurer geworden sind, lohnt es sich mehr denn je, genau hinzuschauen.
(Quellen: ADAC, Versicherungskammer Deutschland)














