Unter 17.000 Euro: Günstigstes Elektroauto kommt auf den Markt

Eine hochmoderne Fabrik für E-Autos. Nagelneue weiße Elektroautos von VW stehen auf dem Fließband und werden für den Markt verpackt. In der gut beleuchteten Produktionshalle arbeiten mehrere Angestellte.
Symbolbild © imago/Uwe Meinhold

Was für ein fulminanter Preis! Das günstigste Elektroauto in Deutschland ist bereits für unter 17.000 Euro zu haben. Allerdings würde sich nicht jeder in dieses Fahrzeug setzen.

Dieses Angebot stellt finanziell so ziemlich alles in den Schatten, was wir aus der Welt der E-Autos gewohnt sind. Allerdings muss man dafür an anderer Stelle Einbußen hinnehmen. Mit seinen Kosten von unter 17.000 Euro spaltet das günstigste Elektroauto die Geister.

In China gibt es sogar noch günstigere Elektroautos zu kaufen

Den wirklich billigsten Stromer der Welt kann man nur in China kaufen. Die Rede ist vom “Seagull” der Marke BYD. Bei seinem Neupreis von umgerechnet 9.000 Euro bekommen wir das Gefühl, wir hätten uns verhört. Aber erstens werden in China sämtliche E-Autos vom Staat subventioniert und zweitens würde das Modell niemals durch die EU-Sicherheitsvorschriften kommen. Und genau das ist auch der Schwachpunkt des günstigsten Elektroautos Europas, sodass man sich fragt, ob sich das Angebot von unter 17.000 Euro wirklich lohnt. Wir werfen einen genauen Blick auf die technischen Details und ziehen anschließend ein Fazit.

Bereits im Jahr 2021 schockierte dieses Angebot die Elektro-Welt. Damals gab es in Europa das erste Mal einen Stromer zu einem solchen Preis. Doch Sicherheitsmängel sorgten immer wieder für Kritik. Im letzten Jahr erfuhr der Dacia Spring dann endlich ein weiteres Facelift. Noch immer kann sich das Elektroauto mit unter 17.000 Euro als das günstigste seiner Art rühmen. Die Version mit 65 PS gibt es für 18.900 Euro, während die 45-PS-Ausgabe schon für 16.900 Euro zu haben ist. Vor allem optisch hat das Facelift dem Mini-SUV gutgetan. Er kommt selbstbewusster und schnittiger daher. Dennoch sollte man unter der Motorhaube angesichts dieses Superpreises nicht zu viel erwarten.

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Der Preis ist in Europa absolut einmalig – doch die Leistung lässt zu wünschen übrig

Einen Roadtrip sollte man mit dem Dacia nun wirklich nicht planen. Da wäre erst einmal die Reichweite. Diese gibt der Hersteller mit 225 Kilometern an. Fährt man indessen aber 100 Kilometer pro Stunde bei 0 Grad Außentemperatur, kommt man nur noch 176 Kilometer weit. Einfach schnell aufladen? Das ist beim Dacia Spring leider auch nicht drin. Mit gerade mal 3,7 Kilowatt Ladegeschwindigkeit sollte man nicht weniger als acht Stunden einplanen, um das Auto wieder komplett vollzukriegen.

Wer das günstigste Elektroauto allerdings nur für kurze Strecken in der Stadt nutzen will, kann das für unter 17.000 Euro tun. Man sollte aber kein allzu schreckhafter oder ängstlicher Autofahrer sein. Denn beim Euro-NCAP-Test hat das Fahrzeug mit einem popeligen Stern die schlechteste Note verpasst bekommen. Das beste Auto des letzten Jahres schaffte hingegen die historische Bestnote. Die Euro NCAP testet, kurz gesagt, die Sicherheit der Autos. Bei einer Fahrt mit dem Dacia Spring, so heißt es, seien sowohl Fußgänger als auch Insassen des Wagens stark gefährdet. Alles in allem muss man wissen, worauf man sich einlässt, wenn man sich tatsächlich für das günstigste in Deutschland verfügbare Elektroauto entscheidet.