Unter die Räder gekommen: BMW drohen harte Maßnahmen

Über der Münchner BMW-Konzern-Zentrale hängen tiefe schwarze Wolken. Es zucken Gewitter und Blitze über dem Werk des deutschen Autobauers. Das Bild symbolisiert die harten Maßnahmen, die jetzt nötig sind.
Symbolbild © imago/MiS

Der deutsche Automarkt steckt in einer ernsthaften Krise. Jetzt scheint sogar das ursprüngliche Erfolgsunternehmen BMW unter die Räder gekommen zu sein. Die Sorge um die Zukunft nimmt hier weiter zu.

Eigentlich stand BMW im Vergleich zu seinen deutschen Konkurrenten bislang immer noch sehr gut da, aber nun scheint man auch hier zu straucheln. Die Aktie des bayrischen Unternehmens fällt ins Bodenlose. Zudem zittert man vor einem bestimmten Datum.

BMW im freien Fall: Aktie erreicht erneutes Rekordtief

Die Krise der deutschen Automobilindustrie ist allumfassend. Somit muss auch ein Autozulieferer die Hälfte seiner Belegschaft in einem Werk entlassen. Dass selbst BMW mittlerweile unter die Räder gekommen ist, zeigt die Aktie der bayrischen Motorenwerke. Am Mittwoch erreichte sie mit 65,96 Euro den tiefsten Stand seit drei Jahren. Doch während die Gegenwart schon dunkel aussieht, erscheint die Zukunft schwarz. Oliver Zipse graut diesbezüglich vor allem vor 2035. Das ist bekanntlich das Jahr, in dem in der EU keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden dürfen. Der BMW-Chef hält das für gar keine gute Idee und spricht eine klare Warnung aus. Sollte das Verbrenner-Aus wie geplant kommen, befürchte er eine Halbierung des gesamten Automarkts. Hieße das, dass auch bei BMW die Hälfte der Mitarbeiter verschwinden müsste?

Zipse meint, die Pläne der EU ergäben so keinen Sinn. Durch diesen festen Termin seien Hersteller in Europa völlig unflexibel, was sich nur negativ auf ihre Wirtschaftlichkeit auswirken könne. Angesichts dessen denkt man natürlich auch an die chinesischen Autobauer, die mit immer günstigeren Preisen und höherer Qualität überzeugen können. Viele fragen sich, ob BMW in diesem Umfeld überleben kann – oder spätestens 2035 vollständig unter die Räder gerät. Aber bis dahin sind es noch ein paar Jahre. Und trotz der problematischen BMW-Aktie gibt es auch gute Nachrichten aus München. Denn im Vergleich zu den meisten deutschen Herstellern verkaufen sich die Elektroautos der Bayern richtig gut.

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Das Schreckgespenst der deutschen Autoindustrie ist und bleibt das Verbrenner-Aus

Wenn es einen deutschen Autobauer gäbe, der nicht vor dem Verbrenner-Aus zu bangen bräuchte, wäre das wohl ziemlich sicher BMW. Hier ist nämlich inzwischen jedes fünfte Fahrzeug vollelektrisch. Im dritten Quartal stiegen die Absätze von Elektrofahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr sogar um über 10 Prozent.

Trotzdem setzt BMW nicht nur auf E-Autos, sondern auf Vielfalt bei den Antrieben. Ob diese Strategie sich auszahlen wird, kann im Augenblick niemand sagen. Jetzt kommt es darauf an, wie sich der Markt entwickelt. Zwar hängen momentan ein paar dunkle Wolken über BMW, doch der Blick in die Zukunft zeigt auch Lichtblicke. Mit einer flexiblen Strategie und starken Elektroabsätzen könnte BMW diese Krise durchaus meistern.