Verkehrsrevolution: Deutschlandticket bekommt Ergänzung

Massen an Fahrgästen tummeln sich auf einem Bahnsteig. Links und rechts auf den Gleisen steht jeweils ein Zug. Es ist eng und dicht gedrängt in der Bahnhofshalle.
Symbolbild © istockphoto/holgs

Busse, Bahnen und Straßenbahnen bilden das Rückgrat des öffentlichen Lebens in Deutschland. Millionen Menschen sind täglich auf ein funktionierendes Verkehrsnetz angewiesen. Ein neues Tarifsystem könnte künftig die Ergänzung zum Deutschlandticket sein.

Vielerorts zeigt sich ein ernüchterndes Bild: Überfüllte Züge, verspätete Verbindungen und marode Infrastruktur prägen den Alltag vieler Pendler. Besonders in ländlichen Regionen klaffen große Lücken im Netz. Zudem kritisieren viele Bürger die derzeitigen Ticketpreise, die weiter in die Höhe schießen.

Zu teuer: Der Nahverkehr steht unter Druck

Der Ausbau stockt, Personal fehlt, und die Qualität des Angebots variiert je nach Region erheblich. Für viele Bürger ist der Nahverkehr zudem eine finanzielle Belastung geworden, denn Monatstickets in Großstädten kosten oft mehr als 80 Euro. Besonders Familien, Studierende und Geringverdiener spüren die Preisentwicklung deutlich. Obwohl der öffentliche Verkehr eigentlich eine umweltfreundliche und soziale Alternative zum Auto sein soll, wirkt er für viele schlicht zu teuer.

In Zeiten hoher Lebenshaltungskosten werden Bus und Bahn damit zum Luxusgut. Mit dem Deutschlandticket wurde im Mai 2023 ein wichtiger Schritt unternommen, um den Nahverkehr bundesweit attraktiver und einfacher zu gestalten. Für monatlich 58 Euro können Fahrgäste Busse und Regionalbahnen im gesamten Bundesgebiet nutzen, somit ist es ein Modell, welches die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel vereinfachen soll.

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Neue Zukunftsvision: Deutschlandticket bekommt Ergänzung

Doch auch beim Deutschlandticket wächst die Kritik, denn Viele halten den Preis für zu hoch, insbesondere im Vergleich zum ursprünglich eingeführten 49-Euro-Ticket. Zudem bleibt das Angebot auf den Regionalverkehr beschränkt. Mit dem Deutschlandticket wurde der Zugang zum Nahverkehr für viele Pendler deutlich vereinfacht. Wer jedoch Bus und Bahn nur gelegentlich nutzt, steht weiterhin vor einem unübersichtlichen Tarifsystem.

Eine aktuelle Untersuchung im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) zeigt, wie sich das ändern ließe. Denn ein deutschlandweit einheitliches, zeitbasiertes Tarifsystem könnte den öffentlichen Nahverkehr transparenter und nutzerfreundlicher machen. Das Gutachten, erstellt von Ramboll Management Consulting und Civity, schlägt vor, Fahrpreise künftig ausschließlich nach der Nutzungsdauer zu berechnen. Gelegenheitsfahrende könnten damit Tickets für Zeiträume zwischen 15 Minuten und 24 Stunden erwerben, ohne sich mit Tarifzonen oder komplizierten Grenzen auseinandersetzen zu müssen. Dieses Modell würde das Deutschlandticket ergänzen.

(Quellen: Eigene Recherche der ka-insider Redakteure, Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv))