Verschwunden: Autobauer plant E-Auto-Produktion im Ausland

Eine Fabrikhalle, die der Produktion von E-Autos dient. Die silbernen Stromer sind in der Fabrik hintereinander auf dem Laufband aufgereiht. Roboter und Arbeiter fertigen gemeinsam die Elektroautos.
Symbolbild © imago/Panama Pictures

Diese Nachricht ist nicht überraschend und reiht sich in eine lange Reihe von ähnlichen Meldungen ein, denn immer mehr Hersteller ziehen sich aus Europa zurück. Auch dieser große Autobauer plant, seine E-Auto-Produktion stärker aufs Ausland auszurichten.

Ein internationaler Autohersteller steht vor einem großen Umbruch. Trotz hoher Investitionen und einer ausgeklügelten Marktstrategie zieht es das Unternehmen nun in eine neue Richtung. Dass der Autobauer seine E-Auto-Produktion im Ausland weiter ausbauen will, hat gute Gründe.

Ein herausfordernder Markt: Autobauer bekommt schwere Konsequenzen zu spüren

Indien zählt zu den aufstrebenden Automobilmärkten weltweit. Seit 2018 steuert Skoda die Indien-Strategie von Volkswagen und setzt dabei auf lokalisierte Modelle, die speziell für die Bedürfnisse der dortigen Kundschaft entwickelt werden. Doch nun steht das Unternehmen unter Druck: Die indischen Behörden verlangen 1,4 Milliarden Dollar an Nachzahlungen, weil Skoda angeblich fast fertige Fahrzeuge in Einzelteilen eingeführt und zu niedrigen Zolltarifen deklariert haben soll.

Und die Zolldifferenzen sind erheblich. Denn während auf vollständige Fahrzeugbausätze Abgaben zwischen 30 und 35 Prozent fällig werden, liegt der Satz für Einzelteile nur bei 5 bis 15 Prozent. Sollte Skoda den Rechtsstreit verlieren, könnte sich die Forderung durch Strafgebühren auf 2,8 Milliarden Dollar verdoppeln. Der Konzern hat jedoch rechtliche Schritte eingeleitet und zeigt sich entschlossen, an seinen Plänen für Indien festzuhalten. Falls nötig will der tschechische Autohersteller die Produktion in Indien selbst in die Hand nehmen.

Lesen Sie auch
Wende am Kriseln: Immer mehr Menschen lehnen Elektroauto ab

Neue Marktstrategie mit ungewissem Ausgang

Während die Auseinandersetzung mit den Behörden noch läuft, treibt Skoda seine Expansionsstrategie voran. Die Produktion von Elektrofahrzeugen in Indien ist ein zentraler Baustein für die Zukunft. Der aktuelle Skoda-Chef betont, dass das Unternehmen einen lokalen Partner für ein Joint Venture suche, um den Markteintritt zu erleichtern. Sollte sich kein geeigneter Kandidat finden, werde Skoda selbst investieren und die E-Auto-Produktion vor Ort auf eigene Faust ausbauen.

Mit innovativen und kosteneffizienten Elektroautos will sich das Unternehmen im Wettbewerb behaupten. Der indische Staat fördert den Ausbau der Elektromobilität, sodass die lokale Produktion durch Skoda nicht nur logistische Vorteile, sondern auch finanzielle Anreize bieten könnte. Darüber hinaus plant der Autobauer die Einführung neuer Modelle wie eines kompakten SUVs, den man speziell für Indien entwickelt. Skoda geht damit ein großes Risiko ein, doch der wachsende Markt und die zunehmende Nachfrage nach nachhaltiger Mobilität könnten die Investition lohnenswert machen. Wenn das Konzept aufgeht, könnte Skoda zu einem der Vorreiter der Elektromobilität in Indien werden.