Vielfahrer auf Autobahnen sollen wohl bald extra Gebühr bezahlen

Die A3 bei dichtem Verkehr. Auf beiden Seiten der Straßen sind alle drei Spuren sowie der Seitenstreifen voll mit Autos und LKWs, die alle den Sicherheitsabstand einhalten.
Symbolbild © imago/ Jochen Tack

Und wieder einmal entbrennt die Diskussion darüber, dass Vielfahrer, die die Autobahnen verstärkt nutzen, eine extra Gebühr bezahlen sollten. Die Debatte ist nicht neu und erhitzt wieder einmal die Gemüter.

Vielfahrer, die die Autobahnen mehr nutzen als andere, sollen eine extra Gebühr bezahlen – so zumindest lautet die Forderung einiger Politiker. Die Debatte erhitzt immer wieder die Gemüter und bleibt wohl auch in nächster Zukunft ein Dauerthema.

Schlechte Infrastruktur in Deutschland

In dem aktuellen Bericht der “Wirtschaftsweisen” aus diesem Frühjahr heißt es, dass die Infrastruktur in Deutschland in einem schlechten Zustand sei. Sie müsse unbedingt modernisiert und ausgebaut werden, heißt es weiter. Doch wie alles kostet auch dieses Vorhaben eine Menge Geld, das zuvor irgendwie beschafft werden muss. Deshalb sprechen sich die “Wirtschaftsweisen” dafür aus, sich das Geld von den Nutzern der Autobahnen zu holen. Insbesondere von denen, die diese viel befahren und damit stark abnutzen würden.

Pendler von Gebühr betroffen

Dieser Vorschlag kommt jedem mehr als nur bekannt vor, denn die Pkw-Maut war schon oft im Gespräch. Außerdem soll eine Differenzierung nach Gewicht erfolgen, denn schwere Fahrzeuge belasten die Infrastruktur mehr als leichtere. Damit dürfte es wohl die Pendler am meisten treffen, was laut den “Wirtschaftsweisen” auch gerechtfertigt sei. Auch die Greenpeace-Verkehrsexpertin Marissa Reiserer spricht sich für eine Pkw-Maut aus. Lege man diese klug an, könne sie die Modernisierung der Infrastruktur durchaus voranbringen. Nach ihrem Vorschlag sollten dabei für schwere SUV mehr Gebühren berechnet werden als für sparsame Kleinwagen. Dies entspreche auch dem Verursacherprinzip, denn wer das Verkehrssystem stark belaste, obwohl er Alternativen habe, müsse dafür auch bezahlen.

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Doch der erneute Vorschlag einer Pkw-Maut stößt auch auf Ablehnung. Verkehrspolitiker halten dies für den falschen Weg. Die wirtschaftliche Lage sei für viele Menschen derzeit sowieso schon stark angespannt, sodass eine zusätzliche finanzielle Belastung kaum möglich sei. Man dürfe die Menschen nicht für das Versagen der vergangenen Regierung verantwortlich machen. Durch die rot-grüne Regierung belaste man die Autofahrer derzeit enorm. Daher sei eine zusätzliche Gebühr der falsche Weg. Denn gerade auf dem Land kämen die Menschen ohne Auto kaum zurecht.