VW löst Krise aus: Auto-Zulieferer aus Deutschland ist insolvent

Die Volkswagen AG-Zentrale in Wolfsburg. Am dunklen Himmel erstrahlt das Logo des größten deutschen Autobauers. Der Hauptsitz in Wolfsburg ist das Herzstück von VW. Wegen VW ist jetzt ein Auto-Zulieferer aus Deutschland insolvent.
Symbolbild © istockphoto/Wirestock

Die Turbulenzen bei VW haben nun auch die Zulieferindustrie erfasst: Ein bedeutender Auto-Zulieferer in Deutschland ist jetzt insolvent. Immer mehr Unternehmen sind von dieser Krise betroffen.

Das ist wohl leider ein perfektes Beispiel für den Dominoeffekt. Durch die Krise bei VW ist inzwischen der folgende Auto-Zulieferer in Deutschland insolvent gegangen. Jetzt stehen 500 Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Dominoeffekt der Krise: VW zieht Zulieferer mit in den Abgrund

Seit 2011 ist dieses Unternehmen ein wichtiger Bestandteil der deutschen Zulieferindustrie. Doch wie der Name “Boryszew” schon vermuten lässt, hat der Konzern seine Ursprünge woanders, nämlich in Polen. Jedoch konnte sich “Boryszew Kunststofftechnik Deutschland GmbH” als Tochterunternehmen auch hierzulande etablieren. Vor allem durch die enge Zusammenarbeit mit Volkswagen hatte man große Erfolge verbuchen können. Bedauerlicherweise ist VW nicht mehr der Konzern, der er einmal war. Und genau dies ist der Grund, weshalb dieser bedeutende Auto-Zulieferer jetzt insolvent ist.

In Gardelegen (Sachsen-Anhalt) stellt der Betrieb Kunststoff- und Zinkdruckguss-Teile her. Diese verbaut man vor allem im Innenraum von Fahrzeugen – etwa als Lüftungsgitter oder Türgriffe. Der Hauptkunde: Volkswagen. Somit ist der mittlerweile insolvente Auto-Zulieferer extrem abhängig von den Wolfsburgern. VW produziert weniger aufgrund sinkender Verkaufszahlen. Die Folge: Boryszew leidet stark an Auftragsrückgängen, weil der Autobauer immer weniger Teile abnimmt. Diese ganzen Entwicklungen haben zu schlimmen Umsatzverlusten und finanziellen Engpässen geführt. Jetzt stehen Gardelegen unsichere Zeiten bevor.

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Ausnahmezustand: Die unsichere Zukunft eines Standorts

Trotzdem wird man hier die Produktion bis auf Weiteres fortsetzen. Und was noch wichtiger für die knapp 500 Beschäftigten ist: Obwohl der Auto-Zulieferer schon insolvent ist, sind die nächsten drei Gehälter der Angestellten erst einmal gesichert. Doch wie geht es danach weiter?

Ob man den Standort auf lange Sich retten kann, steht derzeit in den Sternen. Der vorläufige Insolvenzverwalter hat bereits Gespräche mit wichtigen Geschäftspartnern und Kunden aufgenommen, um mögliche Lösungen zu finden. Die Hoffnung auf eine Sanierung lebt, doch die Herausforderungen bleiben groß.

Der Fall von Boryszew ist ein weiteres trauriges Beispiel für die Auswirkungen der Krise in der Automobilindustrie. Tausende Arbeitsplätze hängen an einem seidenen Faden – alleine bei VW sollen fast 40.000 Stück wegfallen. Doch in dieser schwierigen Lage bleibt nur eines: Hoffnung auf eine Lösung, die dem Standort in Gardelegen eine Zukunft bietet. Ob es gelingt, die Abwärtsspirale zu stoppen, bleibt abzuwarten.