Waggons nur für Frauen sollen kommen – “Zu viele Übergriffe”

Ein gelber Zug fährt gerade in eine U-Bahn-Station einer Großstadt ein. Am Bahnsteig warten nur wenige Passagiere. Die Türen zu den Waggons sind noch geschlossen.
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Die Bahn soll einzelne Waggons nur für Frauen einrichten. Diese Forderung macht derzeit in Deutschland die Runde, weil die Anzahl sexueller Übergriffe seit Jahren ansteigt. Zudem stehen auch andere Maßnahmen im Raum, wie sich Frauen im öffentlichen Verkehr sicherer fühlen können.

Bahnhöfe und Züge sind häufige Orte von Gewalt in Deutschland. Weil sich Frauen im öffentlichen Verkehr immer unsicherer fühlen, gibt es jetzt eine Diskussion um eine neue mögliche Maßnahme. Die Forderung: Im Zugverkehr soll es Waggons nur für Frauen geben, um die Anzahl von Übergriffen zu senken.

Vorbild: In einer Metropole gibt es die Frauenwaggons schon

Zu der geforderten Maßnahme haben sich bereits viele Organisationen und Politiker geäußert. Denn die Statistiken zeigen eindeutig, dass die Anzahl sexueller Übergriffe auf Frauen seit einigen Jahren besorgniserregend ansteigt. Gerade an Bahnhöfen, in U-Bahn-Stationen oder in Zügen finden besonders viele Gewalttaten statt. Das führt so weit, dass viele Frauen öffentlichen Verkehrsmitteln nachts lieber aus dem Weg gehen. Eine Politikerin fordert jetzt, einzelne Waggons extra für Frauen einzurichten, damit diese einen sicheren Ort in den Zügen haben. Laut der Idee dürfen Männer innerhalb bestimmter Stoßzeiten dann nicht mehr in alle Abteile gehen.

Diese Forderung macht in Deutschland immer mehr die Runde und erreicht jetzt auch die Verkehrsbetriebe. Beispielsweise äußerten sich auch schon die Deutsche Bahn und die Berliner Verkehrsgesellschaft zu den Frauen-Waggons. In den Statements bestätigen die Organisationen, dass es gerade in Großstädten immer mehr Übergriffe auf Frauen im Nahverkehr gebe. Derzeit würden beide Betriebe ihr Sicherheitskonzept überarbeiten und neue Maßnahmen einführen, um die Gewalt in Zügen und Bahnhöfen in den Griff zu bekommen. Die Frauenwaggons würden in den Überlegungen momentan jedoch keine Rolle spielen, heißt es in den Statements. Dass Frauen ein extra Waggon nur für sich bekommen, ist keine vollkommen neue Idee. In der japanischen Hauptstadt Tokyo gelten zu bestimmten Zeiten bereits genau diese Regeln, um Frauen in der Öffentlichkeit zu schützen.

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Verkehrsbetriebe arbeiten bereits an Lösungen zur Umsetzung

Auch andere Verkehrsorganisationen schalten sich jetzt in die Diskussion ein und reden offen darüber, inwiefern die Frauenabteile umzusetzen und zu kontrollieren sind. Einige Verkehrsbetriebe schlagen dabei vor, den Zugang zu den Abteilen über Kameras und künstliche Intelligenz abzusichern. Außerdem sollen die Extra-Waggons direkt hinter dem Fahrer sein, der den Eingang im Auge behält. Eine andere Forderung von Politikern und Aktivisten in diesem Zusammenhang ist es, Bahnhöfe und Züge besser zu beleuchten.