Weg: Daimler kündigt Sparmaßnahmen an – “Gehen ins Ausland”

Mehrere Autos werden auf einem Laufband hängend in einer Produktionsstätte angefertigt. Die Autos stehen ohne Türen und Räder in der großen Halle.
Symbolbild © istockphoto/RainerPlendl

Der große Autobauer Daimler kündigte bereits vor einiger Zeit Sparmaßnahmen an. Diese nehmen nun konkrete Formen an. Immer mehr Details sickern an die Öffentlichkeit. Die Angestellten sind besorgt.

Dass Daimler vor hat, in den nächsten Jahren viele Einsparungen vorzunehmen, steht schon seit längerer Zeit fest. Doch die Sparmaßnahmen, die Daimler angekündigt hat, nehmen nun nicht nur konkrete Formen an, sondern sind wohl weitreichender als zunächst gedacht.

Dunkle Wolken über den Arbeitern: Autobauer erweitert Sparmaßnahmen

Zwar konnten bei vielen Autobauern die Gewerkschaften und Betriebsräte verhindern, dass den Arbeitern betriebsbedingt gekündigt wird. Doch wie die letzten Wochen und Monaten zeigten, garantiert dies keine Anstellung auf Lebenszeit. Denn zum einen sind diese Zusicherungen nur auf einige Jahre begrenzt. Zum anderen versuchen die Konzerne, die Mitarbeiterzahl anders zu reduzieren. Dazu zählen nicht nur die natürlichen Fluktuationen und Abfindungszahlungen. Frei gewordene Stellen werden nicht mehr besetzt, da die einzelnen Abteilungen herunterrationalisiert werden. Zudem will man auch die Anzahl der Zeitarbeiter reduzieren.

Daimler geht noch weitere Schritte – diese Details sind nun durchgesickert

Diesen Maßnahmen folgt auch Daimler Trucks. Denn das Unternehmen will bis 2026 eine Milliarde Euro einsparen. Unter dem Namen “Cost Down Europe” betrifft der Sparplan europaweit 28.000 Arbeitsplätze. Wie viele letzten Endes gestrichen werden, wollte die Unternehmensleitung noch nicht preisgeben. Doch Experten rechnen mit ca. 5.000 Stellen. Obwohl man sich nicht in einer Krise befinde, so Chefin Karin Radström, müsse man die Kosten senken. Insbesondere in Deutschland seien die Ausgaben nicht mehr tragbar.

Lesen Sie auch
10000 Euro Strafe: Bestimmtes Gegenstandsverbot im Auto kommt

Die Verschlankung gelte über alle Bereiche hinweg, von der Produktion über die Entwicklung und Forschung hin zum Vertrieb. Man prüfe derzeit, welche Aufgaben weiterhin von den Mitarbeitern kosteneffizient ausgeführt werden können. Andere Bereiche wiederum müsse man unter dem Kosteneffekt auf andere Regionen verteilen und sogar notfalls ins Ausland gehen. Da man laut Daimler-Trucks-Chefin nicht die ganze Welt von Deutschland aus steuern könne, müssten bestimmte Aufgaben ins Outsourcing gehen. Viele Mitarbeiter sehen für ihre Zukunft schwarz, denn sie könnten auf lange Sicht doch ihren Job verlieren. Die Konzernchefin betont jedoch auch, dass man die Diskussionen rund um die Sparmaßnahmen nicht in der Öffentlichkeit austragen werde.