Wegen Deutschland-Ticket: Immer mehr Bürger verzichten auf Auto

Auf einem Bahnhof stehen an einem Bahngleis viele Menschen und warten offensichtlich auf einen Zug. Sie stehen dicht an dicht und nahe am Gleis.
Symbolbild © istockphoto/thehague

Das ist kaum zu glauben, aber tatsächlich passiert: Wegen dem Deutschland-Ticket verzichten immer mehr Bürger aufs Auto. Sie wählen lieber die umweltfreundlichere Variante des Reisens.

Eine Auswertung hat nun gezeigt, was man zunächst nur schwer glauben mag. Tatsächlich verzichten die Bürger auf ihr Auto und steigen lieber auf das Deutschland-Ticket um. Damit ist ein großer Schritt in Richtung Klimaschutz getan.

Deutschland-Ticket wird immer beliebter – “Auch der Umwelt zuliebe”

Laut aktuellen Auswertungen nutzen mehr als vierzehn Millionen Menschen in diesem Jahr das Deutschland-Ticket. Für die meisten mag wohl der Preis eine Hauptrolle spielen. Und das, obwohl sich die Kosten pro Monat inzwischen auf 58 anstatt 49 Euro belaufen. Doch neben dem Preis und der Möglichkeit, deutschlandweit zu reisen, spielen auch andere Gründe eine Rolle. Gerade Regionen, in denen die Verkehrsanbindungen der Öffentlichen gut sind, steigen die Menschen lieber auf diese um. Denn so entgehen sie den Staus. Doch auch die Umwelt scheint vielen Nutzern wichtig. Sie verringern so den eigenen CO2-Fußabdruck auf der Erde und tragen aktiv etwas zum Klimaschutz bei.

Bürger verzichten aufs Auto: Hunderte Menschen betroffen

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Dass die Bürger aufs Auto verzichten und lieber das Deutschland-Ticket nutzen, hat jedoch einen weiteren Grund. Vor einem Jahr startete die Stadt Frankfurt am Main ein besonderes Projekt. Mit der sogenannten Umweltprämie schenkte man den Bürgern ein Jahreabo des Deutschland-Tickets. Im Gegenzug verkauften, verschenkten oder verschrotteten sie ihr Auto. Die Prämie bekamen nur diejenigen, die im Jahr vor der Antragstellung sowie während des Jahresabos kein Fahrzeug auf ihren Namen zuließen. Zudem mussten sie ihren Erstwohnsitz in Frankfurt angemeldet haben. Die Umweltprämie ist auf drei Jahre befristet.

Die Bilanz erfreut die Stadt: 575 Bürger haben das Auto gegen das Deutschland-Ticket eingetauscht. Das Interesse kam dabei laut Auswertungen aus allen möglichen Altersgruppen. Während das Verhältnis der Geschlechter bei der Antragstellung ausgewogen war, zeigten sich in den Altersgruppen deutliche Unterschiede. Den höchsten Prozentsatz machten dabei mit 36 Prozent Bürger zwischen 61 und 80 Jahren aus. 30 Prozent der Interessierten waren zwischen 41 und 60 Jahre alt. Bei den 18- bis 40-Jährigen waren es 22 Prozent. Den geringsten Anteil bildeten mit zwölf Prozent Bürger zwischen 80 und 90 Jahre.