Wegen E-Auto: Absätze brechen bei Mercedes und BMW ein

Das Gebäude einer Mercedes-Niederlassung mit dem Mercedes-Stern auf dem Dach. Das Firmen-Logo prangt vor dem blauen Himmel bei sonnigem Wetter. Die Niederlassung könnte ein Werk oder eine Zentrale sein.
Symbolbild © imago/imagebroker

Mercedes und BMW haben ihre Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht und müssen mit Enttäuschung feststellen, dass die Absätze enorm eingebrochen sind. Dies soll unter anderem an den E-Autos liegen.

Die Absätze bei BMW und Mercedes sind enorm eingebrochen. Dies zeigen die Zahlen aus dem dritten Quartal. Schuld daran soll unter anderem das E-Auto sein, aber auch andere wichtige Faktoren spielen eine wichtige Rolle beim Absatzrückgang.

Die Autobranche befindet sich in der Krise

Obwohl die Wirtschaftskrise sämtliche Branchen erwischte, schien die Autobranche zunächst davon verschont zu bleiben. Doch dies ist längst Vergangenheit. Inzwischen gibt es viele schlechte Nachrichten aus der Welt der Autobauer. Auf der einen Seite gibt es einen massiven Stellenabbau und heftige Streiks. Auf der anderen Seite kämpfen die Autobauer mit Rückrufen und einem eklatanten Absatzmangel. Auch die großen Hersteller trifft es dabei hart. So will VW sogar ganze Werke schließen, während BMW Rückstellungen in Millionenhöhe tätigen muss. Denn aufgrund der Probleme mit den Bremsen in Zehntausenden Fahrzeugen muss der Hersteller Ersatz leisten.

Die Gründe sind laut Experten weit gefächert und stellen im Grunde genommen das Ergebnis zahlreicher Versäumnisse der letzten Jahre dar. So habe die Branche zu sehr Sparmaßnahmen im Blick gehabt, aber nicht mehr die Qualität und die Entwicklung neuer Produkte. Dies merke man auch an den E-Autos. Hier sei Deutschland laut Experten kein Vorreiter mehr, sondern ein Mitläufer. Was früher weltweit noch als deutsche Qualitätsware galt, verliert diesen Status immer mehr.

Absatzrückgänge fördern noch mehr Probleme zutage

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Die Absatzzahlen aus dem dritten Quartal der großen Autobauer Mercedes und BMW zeigen nun ein weiteres Problem: Galt China früher als Hauptabnehmer der deutschen Fahrzeuge, hat sich dies mittlerweile geändert. Das Land reagiert zurückhaltend, was den Kauf deutscher Autos betrifft. Mit rund 541.000 verkauften Fahrzeugen fiel der Umsatz von BMW um dreizehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dazu kommen 320.000 Fahrzeuge, die aufgrund von Problemen mit den Bremsen bislang nicht an die Kunden übergeben werden konnten. Mit 148.000 Autos, die nach China gingen, brach der Umsatz hier sogar um ganze dreißig Prozent ein. Das entspricht nur noch einem Viertel der Gesamtverkaufsmenge von BMW. In Europa dagegen fiel der Umsatz nur um einen Prozentpunkt. 219.000 Autos verkaufte der Autobauer hier. Rosiger sieht es dagegen bei den E-Autos aus. Hier stieg der Umsatz um zehn Prozent. BMW verkaufte 103.000 vollelektrische Modelle.

Auch der große Autobauer Mercedes muss Einbußen hinnehmen. Mit 503.600 verkauften Fahrzeugen sank der Umsatz um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch in der Luxusklasse fällt der Verlust größer aus. Um ganze zwölf Prozent sank der Absatz im obersten Produktsegment. Dies ist insofern dramatisch, als dass dieser Zweig bislang als am profitabelsten galt. Mit nur 171.000 nach China verkauften Autos sank der Umsatz hier um stolze dreizehn Prozent. Noch drastischer ging der Absatz im Bereich der E-Autos zurück – und zwar um 31 Prozent. Nur 42.500 Autos konnte Mercedes an die Käufer bringen.