“Wende”: Autobauer steigt aus und kehrt zum Verbrenner zurück

Ein Arbeiter steht in einer Fabrik, in der man mehrere elektrische Autos produziert. Am Fließband setzen Mitarbeiter einzelne Teile zusammen, um das E-Auto sicher für die Straße zu machen.
Symbolbild © imago/Kirchner-Media

Manchmal braucht es Zeit, um die richtige Entscheidung doch noch zu treffen. Das könnte auch auf einen Autobauer zutreffen, der nun zum Verbrenner zurückkehrt, was eine wahrhaftige “Wende” bedeutet.

Damit haben Branchenexperten und Autofans sicherlich nicht gerechnet, doch scheint ein weiterer Hersteller dem E-Auto entsagt zu haben. Ein international bekannter Autobauer vollzieht die Wende und kehrt zu seiner ursprünglichen Leitlinie und dem Verbrenner zurück.

Autobauer vollzieht Wende: Verbrenner bleiben doch im Spiel

Jahrelang galt Elektromobilität als das große Zukunftsversprechen der Autoindustrie. Unternehmen übertrumpften sich mit ehrgeizigen Ankündigungen, ganze Modellpaletten sollten binnen weniger Jahre auf rein elektrische Antriebe umgestellt werden. Doch die Euphorie weicht der Ernüchterung.

Während die politischen Vorgaben vielerorts klar auf E-Mobilität ausgerichtet sind, bleiben die Absatzzahlen hinter den Erwartungen zurück. Hohe Preise, unzureichende Ladeinfrastruktur und anhaltende Reichweitenangst bremsen den Wandel aus. Besonders in Märkten wie Nordamerika oder Südeuropa zeigt sich: Viele Kunden sind noch nicht bereit für einen kompletten Umstieg. Die Folge: Hersteller überdenken ihre Strategien und kehren zu einer breiteren Palette an Antriebsoptionen zurück.

Nun kommen Hybrid und Benziner statt reiner E-Zukunft

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Einer der bekanntesten Autobauer, der nun seinen Kurs ändert, ist Alfa Romeo. Ursprünglich wollte die italienische Traditionsmarke ab 2025 nur noch rein elektrische Modelle anbieten und bis 2027 sämtliche Hybrid- und Verbrennerfahrzeuge aus dem Programm nehmen. Doch diese Pläne sind inzwischen vom Tisch. Statt einer vollständigen Elektrifizierung setzt das Unternehmen auf eine sogenannte Multi-Energie-Strategie.

Insbesondere in den USA bleibt die Nachfrage nach Verbrennungsmotoren hoch. Alfa Romeo reagiert darauf, indem das SUV-Modell Tonale dort nicht nur als Hybrid, sondern auch mit einem Benzinmotor angeboten wird – ein klarer Kurswechsel also. Unklar ist jedoch, ob auch der neue Junior-Crossover in den USA mit fossilem Antrieb erhältlich sein wird. Die Verkaufszahlen untermauern die Entscheidung: Statt der angestrebten 80.000 bis 90.000 Fahrzeuge verkaufte Alfa Romeo im Jahr 2024 lediglich 62.000 Einheiten – ein deutlicher Rückgang. Mit diesem Strategiewechsel folgt Alfa Romeo anderen großen Namen der Branche. Auch Volvo, Mercedes-Benz und Renault haben ihre Elektrifizierungspläne überarbeitet und setzen vermehrt auf Hybridtechnik. Der Automarkt bleibt in Bewegung – und die Zukunft der E-Mobilität ungewisser denn je.