Wende: Nachbarland lässt nur noch Elektroautos als Neuwagen zu

Elektroautos stauen sich an einer Autobahnraststätte, um mit Strom geladen zu werden. Die E-Autos stehen in einer Reihe und sind an die weißen Ladesäulen angeschlossen. Im Hintergrund steht eine normale Tankstelle.
Symbolbild © imago/Christian Ender

Damit haben Autofans auf der ganzen Welt und vor allem in Europa wohl nicht gerechnet. Ein Nachbarland von Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, ab diesem Jahr nur noch Elektroautos als Neuwagen zuzulassen. Was ist da nur los im Ausland?

E-Autos dominieren inzwischen viele Straßen Europas. Das liegt auch daran, dass ein Nachbarland Deutschlands nur noch auf Elektroautos bei Neuwagen setzt.

Der Pionier der Elektromobilität in Skandinavien

Norwegen setzt wie kein anderer Staat der Welt Maßstäbe in Sachen Elektromobilität. 2024 waren fast 90 Prozent der Neuzulassungen hier vollelektrische Fahrzeuge. Damit greift das Land den EU-Zielen um zehn Jahre vor und zeigt, was möglich ist, wenn Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gemeinsam an einem Strang ziehen. Natürlich ist das auch zu großen Teilen dank der horrenden staatlichen Ölreserven, des privaten Wohlstands und der wenigen Millionen Einwohnern im Land möglich. Außerdem hat Norwegen mit steuerlichen Vergünstigungen, Mautbefreiungen und einem dichten Netz von Ladestationen den Umstieg auf E-Fahrzeuge systematisch gefördert.

Interessant ist auch, dass eins der wohlhabendsten Länder der Welt in Nordeuropa seine Strategie schon seit Jahren konsequent verfolgt. Bereits in den 1990er-Jahren begann das Land mit ersten Förderprogrammen, die den Kauf von Elektroautos attraktiver machten. Heute profitieren E-Auto-Besitzer hier unter anderem von kostenlosen Parkplätzen und Zugang zu Busspuren. Diese Vorteile haben den Markt revolutioniert und Norwegen weltweit zum Vorbild gemacht.

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Daten, Trends und Herausforderungen hinter dem E-Hype

Das alles drückt sich auch in Zahlen aus. Laut dem norwegischen Straßenverband (OFV) haben Elektroautos im Jahr 2024 einen Marktanteil von 88,9 Prozent erreicht. Selbst im Gebrauchtwagenmarkt, der bislang von Verbrennern dominiert wurde, gewinnen E-Autos an Bedeutung. Ihr Anteil stieg innerhalb eines Jahres von 11,6 auf 21,5 Prozent. Auch für preisbewusste Käufer werden Elektrofahrzeuge damit immer attraktiver.

Spannend bleibt aber auch der Wettbewerb der Marken. Tesla führt mit seinem Model Y weiterhin die Verkaufscharts an, sieht sich jedoch zunehmend von chinesischen Herstellern wie BYD oder Nio herausgefordert. Mit erschwinglichen Modellen dringen diese auf den Markt und könnten die Dynamik 2025 weiter verändern. Experten erwarten zudem einen Schub durch neue Batterietechnologien, die Reichweite und Ladezeiten optimieren. Norwegen zeigt also, wie eine nachhaltige Verkehrswende gelingen kann. Mit klarem politischem Willen und gezielten Maßnahmen nähert sich das Land einer Mobilität, die den Verbrennungsmotor endgültig hinter sich lässt.